Montag, Mai 22, 2006

Lotto

Na, da hat uns Lotto ja einen riesen Bock geschossen. Drogen. Menschmensch. Du Dussel. Es gibt so viele tolle Personen, die ein akzeptables Feindbild hinsichtlich Drogenkonsumes abgeben (Die darf ich hier natürlich nicht namentlich nennen. Ruckzuck hab ich auch ne Razzia in der Wohnung. Und das, wo ich grad aufgeräumt habe). Aber doch nicht Lotto.

Dieser Mensch, der ein ganzes Bundesland mit „Hamburg, meine Perle“ regelmäßig eint. Der, der macht, dass sich wildfremde Menschen vor lauter Liebe zu Hamburg in den Armen liegen. Der, der meinen eh schon überdurchschnittlich ausgeprägten Lokalpatriotismus noch zusätzlich unterstreicht. Dieser Mensch liegt jetzt auf dem ultimativen Medienhackblock. Aus Doofheit. Schadeschade.

Aber: Lotto, wenn der NDR Dich nicht mehr will und wenn Du jetzt nicht mehr Stadionsprecher beim HSV sein darfst, findest Du auf Pauli stets neue Heimat. Wir sind auch ganz nett. Sicher verdienst Du bei uns nicht viel Geld, aber Kokain musst Du ja zwecks Leumundsrettung auch nicht mehr finanzieren. Das reduziert die Fixkosten. Sei willkommen. Wenn alle Stricke reissen, kriegste auch ne warme Mahlzeit am Tag und ich versorg Dich regelmäßig mit Toilettenpapier. Von Charming. Das ist gut.

Natürlich darf man nicht koksen. Zumindest darf man sich als Person des öffentlichen Lebens nicht dabei erwischen lassen. Dass das Zeug in gewissen Kreisen zum „guten Ton“ gehört wie das Bier zum Fußball, ahnen wir ja. Aber wenn das Sommerloch naht und Antidrogenkampagnen gestartet werden, sollte man auch als Berühmtheit höchstens ein wenig Mehl ins Tütchen bröseln, um damit die Fahnder zu foppen. Wer sich erwischen lässt ist selber Schuld. Aber gott, das wissen ja eigentlich alle. Da predige ich hier zu spät und taube Ohren.

Ach ja, natürlich, falls Kinder mitlesen:

„Neinneinnein, Koks ist pfui. Aus! Macht man nicht. Keine Erbsen in die Nase stecken. Und weißes Pulver erst recht nicht. Glaubt mir. Das macht klöterig im Kopf, das Hirn schnurzelt zusammen und ist beim nächsten mal Naseputzen im Taschentuch verschwunden. Das findet ihr nie wieder. Ab da könnt ihr dann nur noch Ein-Euro-Jobs und Wachturm-Verteilen. Ohne Hirn ist schlecht denken. ..im übrigen könnt ihr mit der unmittelbaren Wirkung noch gar nichts anfangen“.

Wenn ich ehrlich bin, kenne ich die Wirkung von Kokain gar nicht. Es geht nicht. Ich bekomme schon Panikattacken, sobald ich mir aufgrund akuter Nebenhöhlenschwellung Nasenspray einpfeifen soll. Ich mag keine fremden Substanzen auf meiner empfindlichen Schleimhaut. Allein bei der Idee, mir etwas durch die Nase zu ziehen, fällt mir sofort ein, wie furchtbar das ist, wenns beim Übergeben andersrum den gleichen Weg nimmt. Das brennt. Das ist Au.

Auch in die Nase geschlagenes Chlorwasser in öffentlichen Badehallen treibt mir sofort die Tränen in die Augen. Ich möchte also davon absehen, mich zu verpulvern.

Meine einzige Informationen zum Thema „Wirkung von Kokain“ habe ich einem Comic-Buch entnommen in dem es sinngemäß heißt: „Wer kokst, glaubt, er könne mit seinem erigierten Penis einen zugefrorenen Acker pflügen“

Wow. Vielleicht gibt es doch noch vernünftige Anwendungsgebiete für Kokain, abgesehen von der Schicki-Micki-Szene, Freud und Leuten, die sonst keinen mehr hochkriegen (Kinder, fragt Eure Eltern was das heißt oder sehe ich aus wie ein Erziehungsauftrag?).

Nur ein paar Krümel bei Jungbauern strategisch günstig in die Nase verbracht, könnte bei den heutigen Benzinpreisen für exorbitante Kosteneinsparungen in der Landwirtschaft führen. Zudem wäre der Beruf eines Landwirtes gleich viel reizvoller. Wirtschaftlicher Aufschwung. Geld und Glück für alle. Und das nur wegen ein wenig Koks. Das wärs doch.

Ich möchte allerdings nicht wissen, womit dann Frauen pflügen.

2 Kommentare :

Bob hat gesagt…

Wunderbar! Ein Hoch auf Drogen in Pulverform. So praktisch zu portionieren und wenn wer kommt kann man´s schnell durch die Gegend pusten:)
Die Wirkung übrigens, meine Liebe, wird für meine Begriffe zu sehr glorifiziert. Nen gefrorenen Acker habe ich damit nicht pflügen können. Nicht mal mein Wille blieb hart. Wenn ich ehrlich bin war die Wirkung so trüb dass ich mich nur High-geärgert habe so viel Geld dafür ausgegeben zu haben. Aber es ist ja auch schon Jaaaahre her und vermutlich war´s nur Backpulver;) *sniff*

Kühles Blondes hat gesagt…

na, dann hab ich ja nix verpaßt. weder explizit noch implizit :)