Mittwoch, Mai 17, 2006

(in Klammern)

So sollte das immer sein. Morgens um sechs mitten in der Woche wach im Bette sitzen. Was es doch bringen kann, sich mal tüchtig einen von der Seele zu reden. Nur gebügelt hab ich gestern nicht. Da mußte ich erst mit einem lieben Freund (O-Ton "und das mir, einem Roboter mit dem Hirn eines Planeten") den Feierabend im Nagel (wer nie sein Bier im Nagel trank weiß nicht wie Schweden singen) ausklingen lassen (drei Pils auf nüchternen Magen verbreiten eine gehörige Gemütlichkeit). Danach mußten dringend noch Weißweinflaschen (in voll - sowohl als auch) aufgetrieben, diese zur Freundin mit dem frischen Spargel (geschält) transportiert und dort nach einem köstlichen Mahl geleert werden (zumwohljawohl).

Ja gut, ich hör schon auf zu klammern. Nachdem ich ständig höre, daß das bei Männern gar nicht hoch im Kurs steht, wollte ich das auch mal probieren. Gar nicht klammern funzt nämlich auch nicht. Von wegen "wenn man den Vogel fliegen läßt, kommt er immer wieder freiwillig und gern zurück". Angeschmiert. Entweder ihm gefällt es draußen oder er wird sofort vom nächsten Raubvogel geschlagen. Nein. Nestwärme erreicht man durch Bindung. Nicht umsonst wurde ich schon als Kleinkind mit einem Geschirr an meine Karre gefesselt. Und was ist? Ich fahre nach wie vor zu meinen Eltern. Sorum wird ein Schuh draus.

Immer dieses Herumreiten auf der persönlichen Freiheit. Ich weiß nicht mehr wo ich das las, aber irgendwo steht Folgendes geschrieben: "Freiheit ist der ursächliche Zustand des Menschen. Das gilt allerdings auch dafür, auf einem Baum zu sitzen und eine Mahlzeit zu verspeisen, die noch zappelt". Man kann diesen Satz beliebig weiterführen. - nach dem Betreten eines Raumes erst einmal in alle Ecken zu pinkeln, - seine Analdrüsen im Teppich auszudrücken, - den Rudelführer totzubeißen, -alle anwesenden Damen zu begatten. Bevor jemand diesen großen Begriff "Freiheit" allzusehr beansprucht, sollte also erst einmal seine Urtriebe auf das Niveau des zwanzigsten Jahrhunderts bringen und sich mit seinen Genen aussöhnen. Genau.

Wie komm ich da jetzt eigentlich drauf? Ach ja. Das Gras auf der anderen Seite des Zaunes ist immer grüner. Ich bin so frei. Wenn man sich nicht mit den Freiheiten anderer Leute, sondern nur mit seinen eigenen auseinandersetzen muß, ist darüber gut klugscheißen.

Huch, ich habe meinen Pulli falschrum an. Egal. Ich zieh ihn eh gleich wieder aus. Zu Hause vorm PC ist er phantastisch. Doch ins Büro sollte ich ihn wohl nicht anziehen. Allerdings, vielleicht bekomm ich dann endlich eine Gehaltserhöhung. Oder wohlmeinende Hinweise, wo man günstig angemessene Kleidung herbekommt. Denen würde ich aber ins Gesicht lachen. Kleidung kaufen? Selber!

Eine kleine Anekdote fällt mir dabei ein. Irgendwann stellten Freunde von mir fest, daß ihr Junior seine Hose falschrum trug. Nämlich mit dem Schlitz nach hinten. Darauf angesprochen meinte er "Da kann ich nichts für. Die hat Mama mir so hingelegt".

Die Frau, die den mal bekommt, tut mir heute schon leid.

1 Kommentar :

Kühles Blondes hat gesagt…

bei näherer betrachtung...
ein echter restalkoholblog *gg