Dienstag, Juli 31, 2007

Hamburger Stock

Markus hat bei sich ein Stöckchen hingelegt, welches ich jetzt aufnehme, weil mir das Thema zusagt. Über Hamburg und darüber, wie toll das ist, könnte ich ja stundenlang referieren. Tut vorher noch ein Astra in mich rein und passt die richtige Stimmung ab, dann treten mir vielleicht sogar noch Tränen der Rührung in die Augen wenn ich erzähle. Ist gar nicht so, als würde ich andere Städte nicht schön finden und es ist auch nicht so, als wäre Hamburg über jeden Zweifel erhaben. Aber ich mags halt.

Hamburg ist wie Familie. Es verbindet mich viel. Wir haben schon viel zusammen erlebt. Es gibt viel zu freuen, man kann sich auch viel ärgern. Und, jetzt das familiäre, sobald ein Dritter auch nur versehentlich despektierliche Worte über Hamburg an mich richtet, werde ich zum Ritter, zur Leopardin, die ihr Junges verteidigt. Verletze nie die meinen. Natürlich dürft ihr Hamburg doof finden. Aber macht das bitte woanders :).

1. Was ist das Schöne an Hamburg ?

Hamburg ist für mich unter anderem deswegen schön, weil es nichts beschönt. Hier ist alles vorhanden. Jeder ist wie er ist. Und jeder darf sein wie er will. Und zwar nicht nur, weil es grad trendy ist, so wie in Ostberlin oder schick, so wie in Düsseldorf oder schwul, wie in Köln. Auch, ja, natürlich. Das gehört da ja zu, aber die Einseitigkeit fehlt, die mir in den anderen Städten durchaus mal auffällt.

Meine Lieblingsfarbe ist bunt :-).

2. Elbe, Alster oder Stadtpark ?

Kommt drauf an für was, wann und bei welchem Wetter. Wenns nieselt in den Stadtpark, wenns junge Hunde regnet an die Alster und wenns in Strömen gießt, an die Elbe. Stadtpark und Alster ist für mich räumlich praktischer, was die Elbe aber nicht im schlechteren Licht dastehen lässt. Und nass ist es ja sowieso. Momentan zumindest.

3. St. Pauli oder HSV ?

HSV ist ein Fußballverein mit Fans wie jeder andere Fußballverein auch. St. Pauli ist ein Fußballvereins mit Fans, die genauso sind wie Hamburg. Bunt, gegensätzlich, vielseitig. Außerdem liegt das Millerntorstadion direkt am Kiez. Praktisch ist das also auch noch. Sorry blau-weiss. Der Punkt geht eindeutig an Pauli.

Über die Antwort von Markus lach ich immer noch..."HSV ist was für Pinneberger"...sehr schön.

4. Kiez oder Schanze ?

Um sich nett zu unterhalten, ne Kleinigkeit zu essen und Leute anzugucken - die Schanze
Um sich untunlich den Kopf abzuschrauben und gehörig abzufeiern - der Kiez
Ein jedes Ding zu seiner Zeit.

5. Der beste Platz zum Feiern ?

Na, ich sach ma der Kiez. Zum "feiern" der Kiez. Falls damit Hochzeiten, Konfimationen oder goldene Scheidungen gemeint sind, helfe ich gern bei der Suche nach angemessenen Lokalitäten, vornehmlich im Norden von Hamburg. Oder ihr mietet einen Ruderclub an der Alster. Das feiert es sich auch gar wundervoll.

6. Ein Tag Hamburg nach Wunsch - was würdest Du tun ?

Da ich in Hamburg lebe und - sofern ich nicht grad arbeiten muß - die meisten Tage nach Wunsch verbringe, müßte ich hier eigentlich ganz viel grottenlangweiliges Zeug reinschreiben. Aber wo ich da jetzt grad mal drüber nachdenke. Es ist schönes Wetter, ich habe einen Tag Zeit, am besten mitten in der Woche, ich habe nichts besonderes vor, dann möchte ich mich bitte mit einem Fotoapparat und einem Buch in den Bus hier vor der Haustür setzen und direkt bis vor die Haustür vom Hagenbeck fahren. Und dann möchte ich mich mit meinem Buch in der Hand vor das Elefantengehege setzen und mein Buch und die Sonne vor dieser tollen Kulisse genießen.

7. Dein absoluter Geheimtipp ?

Menno, ist doch geheim...

So, das Stöckchen lege ich jetzt hier ab für andere Hamburger Blogger. Die Singamoebe zum Beispiel. Und Dennis, nachdem ich ja schon deinen Jahreswechselstock versehentlich hab liegenlassen, nimm ihn als Friedensangebot. Und natürlich jeder andere, der mag.

Montag, Juli 30, 2007

Bine Moser

Montag morgen. Polare Luftfronten und Sturmflutwarnung im Radio. Also in Hamburg mein ich. Im Radio hätte ich da ja noch mit leben können. Meine Haare sind noch nass vom Duschen und ich friere. Richtig. Nicht nur so ein Mädchenfrieren. Ist ja keiner da, den ich damit nerven könnte. So ein echtes böses Frieren mit zittern und schlechter Laune. So eins wovon man Falten auf der Stirn bekommt und ein schlechtes Karma.

Ihr kennt das vielleicht, so ein Frieren. Wenn man des nachts übermüdet mit dem Auto unterwegs ist und, um nicht einzuschlafen, das Fenster runterdreht. Dann kommt es. Müde sein und frieren ist so mit das furchtbarste was ich mir vorstellen kann im Gemütszustandsranking.

Wahrscheinlich krieg ich jetzt ne Lungenentzündung und sterb. Dann kann ich gar nicht mehr frieren. So. Zum Hypochonder macht das auch. Ich glaub, meine Nase löst sich schon ab. Ich mag gar nicht mehr in den Spiegel gucken. Die ist bestimmt schon schwarz. So wie die Füße von dem Messmer bestimmt aussehen. Und ich muß mir doch noch die Haare föhnen.

Der Thermostat belügt mich mit 19,5 Grad. Das kann gar nicht sein. bei 19 Grad frieren meine Füße in der Regel nicht an den Holzdielen fest. Von wegen Holz als Baumaterial ist ja so "warm". Ha. Meine Wohnung ist ja immer etwas kühler als draussen, wofür ich Altbauweise und riesenlange unbeheizte Wohnungsflure verantwortlich mache, aber das sind doch keine zwanzig Grad da in diesem feuchtkalten Mistloch von Hamburg.

Da haben wir heute morgen aber gute Laune. Was Bine? Und was macht man als Frau wenn man sich mal wieder frierend und übellaunig von seinen Hormonen Gassi führen läßt? Ins Bett gehen und schmollen. Gute Idee, aber wer geht dann für mich arbeiten? Erstmal noch einen Kaffee kochen.

Schokolade essen. Noch bessere Idee. Aber bis auf einige Ausnahmen esse ich Schokolade gar nicht so gern. Ich bin da mehr der Gummityp. Haribo forever. Katjes rulez! Und zwar nicht diese langweiligen Gummibärchen oder gar das furchtbare Colorado, was sogar in der Firma lange rumsteht, weil die Hälfte davon einfach nicht schmeckt. Keine langweiligen Fruchtsaftgummis aus dem Bioladen. Das soll doch auch Spaß machen. Ich eß das Zeug doch nicht weils gesund ist.

Je ekelhaft künstlicher so ein Gummizeug ist, umso lieber mag ich es. Rosa Schaumschweine sind ganz groß. Oder der Haribo "Ballamix". Den atme ich ein. Diese knallbunten Nichtlakritzschnecken...super. Oder diese durchsichtigen mit Joghurtschmiere gefüllten .... Mjam. Zum Glück hab ich sowas grad nicht im Haus. Zwar nehme ich Gewichtszunahme derzeit durchaus billigend in Kauf, aber mit dem Billigen will ich nicht übertreiben.

Was ich allerdings grad im Haus habe, ist eine Fruchtfliegeninvasion. Nicht, daß das jetzt ins Thema paßt, aber ein paar von denen habe ich eben auf dem Weg nach mehr Kaffee begrüßen dürfen. Die gehen nämlich nicht einfach weg, nur wenn man ihnen die toten Zwiebeln, die ihnen als Nährboden und Mutter dienten wegnimmt. Merken.

Was ich noch in der Küche hatte, ist der Grund für meine schlagartige Launenbesserung. Kinder Pingui. Scheiße Werbung aber das beste Hormonfutter, was Ferrero je erfunden hat. Ungesund, künstlich, leckerleckerlecker.

Frauen sind doch so einfach glücklich zu machen.

Donnerstag, Juli 26, 2007

Adrenalin

Es gibt Freizeitbeschäftigungen, denen man nur bedingt fröhlich und reinen Herzens zustimmt, weil sie ein wenig Angst machen. Früge man mich, ob ich Lust hätte, das Matterhorn zu erklimmen, sagte ich nach einiger Überlegung wahrscheinlich ab. Zwar war ich durchaus mal in der Lage, an Seilen baumelnd große Steine hochzuklettern, doch das verhält sich zum Matterhorn wie Seepferdchen zu Franzi von Almsick. Hier zieht in meiner Denke die Gleichung "Bergsteigen=aus einer Gletscherspalte geborgen werden".

Was nicht zu verwechseln ist mit "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um". So manche Gefahr sollte man sich nämlich auch im Alter durchaus noch gönnen. Damit man über seine Grenzen wachsen kann. Weil Adrenalin bestimmt gut ist für den Teint und für den Blutdruck. Und weil ungesalzene Suppe halt nicht schmeckt.

Ich kann keine Flugzeuge fliegen, ich möchte mich nicht auf Skiern in den Abgrund stürzen, ich will nicht bei Boygroupkonzerten in der ersten Reihe stehen und würde ich eine Bohmaschine an die Wand drücken, hätte ich ein Gefühl im Körper, als stünde ich grad auf dem Fernsehtum mit einem Bungeeseil an den Füßen, aber wenn ich all meinen Mut zusammennehme und wirklich über mich hinauswachse, traue mir zu, mit einer Freundin zusammen Möbel aufzubauen.

Wer schon einmal die Gesichter zweier Frauen gesehen hat, die abwechselnd auf die Aufbauanleitung der Couchecke mit Ottomane und die Einzelteile starrten und dabei versuchten, anhand von Trockenbewegungen im Handgelenk die Dreidimensionalität der Teile auf die Zweidimensionalität auf dem Blatt anzugleichen, weiß wovon ich spreche.

Da wir als Frauen aber nicht nur total unfähig zu räumlichem Denken, sondern auch noch im höchsten Grade sozial kompetent sind, konnte dieses Unternehmen "Möbelaufbau" trotzdem nicht scheitern. Bei so heiklen Unternehmungen ist es wichtig, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

"Hase, wenn du die Lehne so rum anbaust haben wir viel Spaß wenn wir das Sofa aufstellen" "Wieso das denn?"
"Weil dann zwei Füße nach oben gucken"
"Oh, tatsächlich, dann drehen wir das mal um".

"Oh nein, was ist denn jetzt schon wieder schiefgegangen"
"Was denn?"
"Ja, guck doch mal, das Bein hinten rechts ist viel kürzer als die anderen"
(Fünf Minuten ratloses Betrachten und Überlegen)
"Die waren noch alle gleich groß oder?"
"Wie kann denn das sein, da müssen wir doch was falschgemacht haben"
"Oh, ich habs, das andere Bein steht auf dem Lampenfuß"

Zwei Stunden später, das Sofa steht:

"Bine, das Sofa passt nicht"
"Hm"
"Wir müssen das kurze Teil doch an die andere Seite bauen"
"Willst du sagen, daß wir den ganzen Scheiß jetzt wieder auseinanderbauen sollen um zu gucken, ob es vielleicht anders aufgebaut doch passt?"
"Ja"
"Na gut"

"Wierum muß ich eigentlich drehen"?
"Nach links"
"Aber wierum ist das wenn das hochkant steht?"


Und auch wenn es jetzt unglaublich klingt. Das Sofa steht. Mein Adreanalin für diesen Monat ist verbraucht. Mal gucken, welche Grenzen ich im nächsten Monat überschreite. Vielleicht mal einen Rock anziehen...

Nee. Man kanns auch übertreiben. So wichtig ist mir Aufregung dann doch nicht.

Freitag, Juli 20, 2007

Köhler setzt Zeichen gegen Rechts


Selten hat mich die Überschrift-Bild-Zusammenstellung so erheitert.

Aber macht mit. Setzt auch Zeichen gegen Rechts. Esst mehr Neg....äh Schaumküsse. Und das Mützchen nicht vergessen.

Mittwoch, Juli 18, 2007

Vorstellung

Natürlich ist es einem wichtig, was die eigene Familie von den Herren hält, die man unter Umständen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen dort anschleppt und vorstellt.

Früher hieß es: Such dir jemanden, der seine Schule gut rumgekriegt hat und was anständiges lernt. Besser noch jemanden, der studiert. Wie ist das Elternhaus, die Familie, die Umgangsformen, gibt es Intelligenz, auch die emotionale, ist er nett? Natürlich muß er nett sein. Und lieben sollte er einen. Vielleicht auch noch gut aussehen. Das ist aber nicht ganz so wichtig. Klar soweit.

Da ich als Solitär eigentlich ganz gut lebe, kommt das mit der Vorstellerei nicht so oft vor. Da macht man sich als Mutter wohl so seine Gedanken.

(Was übrigens, kleines Anekdötchen aus der Mottenkiste, auch schon zu lustigen Situationen führte, weil meine Mutter - hallo Mama - irgendwann der Meinung war, "wenn Bine nichts erzählt, muß ich halt fragen", und sich auf einer meiner Geburtstagspartys die Zeit damit vertrieb herumzuschlendern, Freunde von mir anzuticken, und freundlich zu fragen: "Sagen Sie mal, schlafen Sie eigentlich mit meiner Tochter?" Ich persönlich habe an den Gesichtern von damals immer noch viel Freude).

Als ich letzten Freitag mit meinen Eltern und meiner Schwester nebst Freund nach einem lauschigen Musicalbesuch im Mamma mia gemütlich vorm Lehmitz saß (Und jetzt gehen wir in eine der verrufenen Kneipen, wo du sonst auch immer hingehst, Bine), Bier trank, mit meinen Eltern zur korrekten Zeit lauthals "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" sang und mit alle Mann ebenso lauthals die Passanten kommentierte, drehte sich meine Mutter irgendwann zu mir um und sagte: Guck dir die Harleyfahrer gut an. Es wird langsam Zeit, dich zu verkuppeln. Wer war eigentlich der junge Mann, dem du vorhin Hallo gesagt hast, warum hast du den nicht mitgenommen? Der sah doch ganz gepflegt aus.
...

Der sah doch ganz gepflegt aus....

Kann man mal sehen, wie die Ansprüche irgendwann sinken. Wir kommen also langsam in das Stadium, wo es egal ist, mit wem ich ankomme, hauptsache es ist ein Mann, hauptsache er ist gepflegt und mit Glück verdient er auch eigenes Geld.

Die nächste Vorstellung bei meinen Eltern wird wohl wie folgt laufen. Mama, Papa, dies ist XY. XY, hör auf zu grasen, stell dich wieder grade hin - Er ist irgendwie ganz nett und er pinkelt nicht nebens Klo. Und er sieht gepflegt aus.

Ich freu mich jetzt schon drauf. :)

Mittwoch, Juli 11, 2007

Ich lache gern - wenns paßt

Dank dem edlen Jorge mußte ich eben meine Wäsche wechseln. Dieses Erlebnis wollte ich Euch nicht vorenthalten. Haltet Euch irgendwo fest und Euch von political correctness fern. Viel Spaß.

Entspannung pur

Ich erinnere mich dunkel dran verkündet zu haben, daß mir das Nichtrauchen ziemlich entspannt am Allerwertesten vorbeigeht.

Im Prinzip ist das auch so. Ich bin total entspannt. Voller Licht und Liebe, ein einziges großes Jingjanchichi. Wirklich! Ich bin ja so-was-von-ent-spannt!! Die Tatsache, daß ich die Worte mit Faustschlägen auf den Tisch unterstreiche, hat nichts mit Unentspanntheit zu tun sondern nur damit, daß ich mir sicher sein will, daß ihr das auch alle verstanden habt. VERSTANDEN?! Gut.

Komischerweise werden um mich rum momentan alle irre. Das kann doch nun wirklich nicht daran liegen, daß ich nicht mehr rauche? Damit haben die doch gar nichts zu tun? Liegt das vielleicht an dieser jetzt langsam völlig ausreichenden Medienpräsenz von Paris Hilton? Man wartet ja geradezu darauf, morgens beim Einschalten des Computers als erste wichtige Nachricht des Tages darüber informiert zu werden, welche Konsistenz der tägliche Stuhlgang von Barbie Hilton hat. Ich finde, das kann einen schon irre machen.

Und mein Kaffee. Der schmeckt heute ein wenig nach "nasser Hund" Kann einen auch irre..
Stop. Tief durchatmen. "Superkaffee. Ein perfekter Start in den Mittwoch Morgen. Licht und Liebe - om".

Wir wollen nicht übertreiben. Ganz so schlimm ist es wirklich nicht. Der Kaffee schmeckt nur ein ganz kleines bißchen nach nassem Hund.

Und die Welt war schon immer so beknackt wie heute. Nur war mir das bisher egal.

Der Grund dafür, daß man zunimmt wenn man mit der Raucherei aufhört ist nämlich nicht allein die orale Ersatzbefriedigung. Das wäre durch den gesteigerten Bewegungsdrang vielleicht schon aufzufangen. Nein, man braucht einfach dringend ein dickeres Fell.

Nicht mehr Rauchen macht dünnhäutig. Da geht irgendwie ne Schutzschicht ab. Und das hab zumindest ich nicht unter Kontrolle. Wenn ich vorher drei Sack Kohlen mehr auf die blankliegenden Nerven legen konnte und mir dabei lässig eine Zigarette ansteckte um dann einfach stumpf den Schauplatz des Generves zu verlassen oder zumindest meine Ohren auf Automatikdurchzug zu stellen, trag ich jetzt meine blanken Nerven im Arm und müsste eigentlich die ganze Zeit einen etwas erstaunten Blick mein eigen nennen, ebenso wie ein Comic-Fragezeichen über dem Kopf.

Wenn ich bislang in solchen Situationen dachte: "Wenn ich meine Meinung jetzt sagen würde, würde das irgendjemandem etwas bringen? Ist das wirklich so wichtig was ich denke? Hab ich da wirklich ne Meinung zu? Hat mich jemand nach meiner Meinung gefragt? Nö. Rauch ma noch mal eine und genieß die Show", fällt mir jetzt dauernd was aus dem Gesicht, was ich selbst entsetzt anstarre.

Und machen wir uns nichts vor. Ich muß da wieder hin. Zum egalen. Ich brauch wieder ein dickeres Fell. Sonst brauch ich bald eine neue Familie, neue Freunde und einen neuen Arbeitsplatz.

Obwohl....

Neiiin, kleiner Scherz.

Ob ich wieder mit dem Rauchen anfange? Nee. Ich fürchte, da müssen wir jetzt alle durch. Ich zieh heut einfach mal Skisocken an und teste, ob die schon dick genug sind.

Und bis dahin treten bitte diejenigen nach vorne, die mir bislang Vorträge darüber hielten, daß ich nicht emotional genug wäre. Und viel zu nüchtern und sachlich. Und daß das ja alles gar nicht sein könnte. Na los, diese Chance kriegt ihr nie wieder! Ich lauf mich schon mal warm.

Dienstag, Juli 10, 2007

Hilfreich

Ich hab die ultimative Gebrauchsanleitung für Frauen gefunden und stumpf geklaut. Ob es sowas auch für Männer gibt?

Wenn Frau sagt:

"GUT"

Das ist das Wort, mit dem Frauen einen Streit beenden und sich im Recht fühlen, während du jetzt deine Klappe halten solltest.
Benutze "GUT" nie, um zu beschreiben, wie eine Frau aussieht. Es wird zu solch einem Streit führen.

"FÜNF MINUTEN"

Bedeutet "eine halbe Stunde". Dies sind dieselben fünf Minuten, die dein Fussballspiel noch dauert, bevor du den Müll rausträgst. Also im Prinzip ein faires Geschäft.

"NICHTS"

Das bedeutet "etwas" und du solltest auf der Hut sein. Normalerweise bringt es den Wunsch einer Frau zum Ausdruck, dir die Rübe runterzureißen.
"Nichts" kündigt normalerweise einen Streit an, der "fünf Minuten" dauert und "gut" endet.

"UND WEITER?" (mit gehobenen Augenbrauen)

Eine Falle. Normalerweise wird sich dann eine Frau über "nichts" aufregen und mit dem Wort "gut" abschliessen.

"UND WEITER?" (mit normalen Augenbrauen)

Das bedeutet "Mach doch was du willst, geht mir am Arsch vorbei!".
Minuten später folgt ein "UND WEITER? (mit gehobenen Augenbrauen)", gefolgt von "NICHTS" und "GUT", und in "FÜNF MINUTEN" wird sie dann weiterreden, sobald sie sich beruhigt hat.

"LAUTES SEUFZEN"

Kein echtes Wort, eher ein Gefühlsausdruck. Sie hält dich in diesem Moment für den grössten Idioten und fragt sich, warum sie ihre Zeit damit verschwendet, über "NICHTS" zu streiten.

"LEISES SEUFZEN"

Wieder ein Gefühlsausdruck. Sie ist zufrieden. Atme nicht, sprich nicht, bewege dich nicht und sie wird zufrieden sein.

"DAS IST SCHON IN ORDNUNG"

Das Hinterhältigste überhaupt. Es bedeutet, sie braucht Zeit um darüber nachzudenken, wie sie dir das wieder heimzahlen kann.

"DANKE"

Eine Frau bedankt sich. Fall nicht in Ohnmacht, sag einfach: "Bitte!"

"VIELEN DANK"

Genau das Gegenteil. Sie fühlt sich brüskiert "wie noch nie in ihrem GANZEN Leben!". Meistens folgt dann ein lauter Seufzer. Frage dann NIEMALS nach, was los ist, sonst folgt ein "NICHTS"

Freitag, Juli 06, 2007

H(e)y men

Wer heutzutage wirtschaftlich etwas erreichen will, muß innovativ sein. Marktlücken entdecken und ausfüllen, muß schnell sein, mutig und risikobereit. Und wandlungsfähig. Die eigene Gesundheit darf einem nicht wichtiger sein als das Geschäft. Sonst kommt man doch zu nix.

Daran mußte ich eben denken, als ich die wirklich süße Idee der angeblich achtzehnjährigen Engländerin las, die sich entschieden hatte, ihre Jungfräulichkeit für umgerechnet EUR 15.000 zu verkaufen. Wow. Bei den männlichen Lesern klappen jetzt vielleicht die Augen auf, die Ohren hoch und auch sonst. Kann ich verstehen. Diese Maid ist nämlich angabegemäß auch noch hübsch. BH 75 C, das ist was ordentlich handvoll, gute Figur und angeblich keine unterschlagene spastische Lähmung oder Stinkenase.

Schielen soll sie auch nicht die Gute. Apropos "Gute". Die Kohle für den teuren Bums will sie nicht einfach verjuxen für Drogen, Alkohol und Psychiater, nein, sie möchte damit ihr Medizinstudium finanzieren. Das ist doch löblich. Wenn es nicht das wäre, würde sie sicher ein SOS-Kinderdorf unterstützen. Mir wird irgendwie grad ganz feierlich.

Ich wäre ja dafür, daß das ganze im Fernsehen übertragen wird. In irgendso einer Nachmittagstalkshow. Die haben die da in England doch bestimmt auch oder? Wie sonst sollte man als junger Mensch auf solche Ideen kommen?

Der Mann, der sie schlußendlich kaputtmachen soll, soll für seine EUR 15.000 übrigens auch noch mit ihr Essen gehen vorher. Und er soll "lehren". Eine Medizinstudentin? Was denn? Filzläuse für Fortgeschrittene? (Geh-schlecht - nomen est omen).

Nun klopft aber grad mein Hirn an: Hallooooh, Bine. Denk mal nach. Das Mädel ist angeblich 18. In einer Zeit, in der schon Zwölfjährige Kinder bekommen hat sie angeblich noch nie gepimpert. Sie bewahrt sich das angeblich um die jetzt für wohltätige Zwecke zu verkaufen? Das glaubt doch kein Schwein.

Aaah, schnell mal gegoogled. Nu hab ichs. Eine Vaginal-OP, bei der das Jungfernhäutchen wieder eingezogen wird - neuester Trend aus den USA - kostet, wahrscheinlich je nach Materialverbrauch, zwischen $ 2.000 und $ 6.000. Wenn man jetzt als junger Mensch alles neu macht der Mai spielt und den neuen Dammbruch für EUR 15.000 vertickt, hat man rund EUR 10.000 gutgemacht. Niedrige Standardstückkosten (Er wird ja auch das Essen und das Hotelzimmer zahlen) - geile Marge wa?

Ich schätze mal, für die Herren macht das keinen Unterschied. Wobei ich sicher bin, daß sie den Unterschied nicht einmal bemerken würden. Die glauben ja auch, daß Brüste gegen die Schwerkraft wachsen.

Donnerstag, Juli 05, 2007

Nasenase

Ich merke langsam, daß ich von Tag zu Tag besser rieche. Also, nasal mein ich. Und das, meine Lieben, ist nicht unbedingt immer von Vorteil.

Gut, ist ja nicht so, als wäre vorher gar nichts an Dämpfen zu mir durchgedrungen. Es gab schon immer Düfte, die sich nicht unbedingt meiner uneingeschränkten Freundschaft sicher sein konnten. Alter Lappen zum Beispiel. Oder zu lang in der Waschmaschine gelegene Wäsche. Alle Gerüche, die mit Bakterien zu tun haben. Wäh. Ganz schlimm ist auch der Duft, der manches Mal über einen reinbricht, wenn man über die Köhlbrandbrücke fährt. Das riecht da nach dem öligen Schmierfett. Das fand ich als Kind schon eklig. Hingegen liebe ich den Geruch von Frühling. Den Duft, wenn der Holunder anfängt zu blühen oder egal was im Garten blüht. Oder dieser wundervolle Geruch nach "Mama kocht". Irgendwo reinkommen aus der Kälte, am besten noch aus dem Schnee, und dann in behaglicher Wärme stehen, die nach Gebratenem riecht. Und nach Gurkensalat. Außerdem sehe ich da noch Kaminfeuer. Mjam. Jetzt krieg ich Hunger.

Also, ich konnte meine Nase bislang schon immer gut nutzen. aber jetzt erfreut sie sich zunehmend einer rauchbedingten Entstopfung, was bedeutet, daß die angenehmen, aber leider auch die unangenehme Gerüche nicht mehr vorgefiltert und abgemildert in meinen Gehirn ankommen, sondern stumpf 1:1 durchschlagen.

Das ist nicht immer schön. Peinlicherweise kann ich mich jetzt nicht hinstellen und mit dem Finger auf andere Leute zeigen, die meinen olfaktorischen Hygieneansprüchen nicht genügen, sondern muß auch mit dem gleichen anklagenden Finger auf die in meiner Küche befindliche Mülltüte weisen. Sag mal Bine, riechst du das nicht? Auch das nicht-lüften vorm aus dem Haus gehen (riecht ja eh immer alles gleich sofort wieder nach mir, also nach Rauch), schlägt am Abend doppelt unangenehm ein. Verbrauchte Luft, die noch einen Tag lang ungestört ziehen durfte, wird auch nach zehn Stunden selten besser. Hat mich bislang nicht die Bohne interessiert. Das Bett könntest du auch mal wieder neu beziehen du Haushaltskatastrophe. Wie jetzt, wo sind meine Turnschuhe? Na, konzentrier dich mal, das schaffst du auch mit verbundenen Augen. Wie hat das hier bloß Besuch ausgehalten. Iiiiiehgitt.

Ich bin sicher, daß ich übertreibe. Ich hoffe es wenigstens. Es ist der Schock, aber alles riecht mit einem Mal anders. Vieles angenehm, vieles sehr sehr ähbäh. Derzeit laufe ich noch wie ein halbnasenblinder Hund durch die Gegend und versuche mich zu orientieren. Und da ich auch noch an andere Dinge denken muß, schaufel ich den lieben langen Tag Fisherman`s Friend in mich hinein um meine überanstrengten Schleimhäute zu betäuben.

Na gut, das war gelogen. Das mit den Fischerman`s ist, um meine Kollegen zu beruhigen. Ich weiß nicht genau, ob es mit der Raucherei im Zusammenhang steht, oder ob ich einfach die Dosierung ein wenig arg großzügig gestaltete, als ich gestern den Knoblauch in den Spinat rieseln ließ. Auf alle Fälle waren meine Kollegen heute recht gesprächig:"Uuugh, du hast aber auch ganz schön zugelangt gestern, was". Zum allerersten Mal übrigens. Bislang habe ich immer behauptet, daß es schippe ist, wieviel Knoblauch ich in mich reinhämmer, am nächsten Tag hat noch niemals jemand was gerochen. Erst recht nicht anderthalb Meter entfernt am anderen Schreibtisch. Oder von der Tür aus. Heute schon. Heute konnten die mich alle ziemlich gut riechen.

Komisch, kann ich mich gar nicht drüber freuen.

Montag, Juli 02, 2007

Ni(e)kotin

Montag früh. Ich sitze - wie immer - vorm PC, im Hintergrund läuft ein Oldie-Sender, vor mir steht der ultimative lösliche Zeitsparkaffee, und nach wie vor rauche ich nicht. Momentan habe ich sogar noch nicht einmal das Bedürfnis, mich für die verlorene orale Bedürfnisbefriedigung mittels irgendwelcher Nahrungsmittelaufnahme zu entschädigen.

Engelchen und Teufelchen sind erschöpft. Mehr aus Prinzip quakt das Teufelchen dann und wann ins rechte Ohr "RAUCHEN?" Und genauso matt und uninteressiert rollt das Engelchen ein wenig mit den Augen, guckt genervt und sagt "NEIN".

Und dann ist Ruhe und ich kann mich mit anderem beschäftigen.

Ganz schön langweilig, was? Ich hatte auch gehofft, daß ich hier wilde Kämpfe austrage, mir Wolldecken in den Mund stopfe und mit weit aufgerissenen Augen und irrem Blick zitternd einen Altar für meinen Lieblingsaschenbecher baue. Mir tut nichts weh, ich bin nicht aggressiv, zumindest nicht deutlich mehr als sonst auch, ich zittere nicht, ich spucke kein Blut, ich habe keinen Durchfall...ich habe nur immer noch diese kleine Erkältung von letzter Woche, die mir aber sehr dankbar ist fürs Nichtrauchen, da sie mit blöder Husterei daherkommt.

Oho, werden jetzt viele sagen. Du alter Klugscheisser. Es ist überhaupt nicht einfach mit dem Rauchen aufzuhören. Jetzt tu mal nicht so, als hättest du hier die Weisheit mit Löffeln gefressen. Zu Hause nicht rauchen ist ja einfach. Aber geh mal weg in eine Kneipe und trink Bier. Dann wirst du schon sehen, was Entzug ist.

Was soll ich sagen? Erledigt? Sogar die Königsdisziplin "Lehmitz" inclusive angemessener Tequila- und Astraverkostung. Ohne Rauchen. Ohne Probleme. Gott, ich bin so langweilig. Und glaubt mir, damit gerechnet hab ich nicht. So gern wie ich rauchte, dachte ich tatsächlich, es würde mir fehlen. Na gut, vielleicht kommt das ja noch.

Es gibt also keinen körperlichen Entzug. Diese Behauptung stelle ich trotzdem jetzt schon mal auf. Ich Klugscheisser. Nikotinentzug ist reine Kopfsache. Du bekommst genau die Entzugserscheinungen, die du gerne haben möchtest. Glaubst du, du würdest aggressiv werden - voilá, du wirst unerträglich. Glaubst du, dein Körper revanchiert sich mit Schmerzen, du wirst nicht aus den Augen gucken können. Glaubst du, dir passiert nix, passiert nix.

Ich persönlich hatte ja immer Angst vor Verfettung. Das war auch beim letzten Mal der fadenscheinige Grund, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Nach 13 Kilos mehr, denn natürlich verfettete ich, überlegte ich eben, ob rauchen nicht doch billiger ist, als sich alle vier Wochen die Hosen in einer Nummer größer nachzukaufen.

Ist nicht so, daß ich mich jetzt auf die Verfettung freue, aber Gott, meinetwegen. Kommt ran ihr Kilos. Spätestens im Oktober latsch ich euch wieder ab. Im Bikini seh ich eh gewöhnungsbedürftig aus und im Badeurlaub war ich dieses Jahr schon.