Donnerstag, Mai 30, 2013

Guten Tag, Góðan daginn!

Ich sag's jetzt schon mal: Nichts zu danken. Mach ich gern.

Der bisherige Frühlingsommerverlauf war ja schon gar nicht mal so schlecht. Zumindest für die, denen Schwimmhäute zwischen den Zehen wachsen, oder die, die man eher als klein, grün und schleimig bezeichnen würde....ja gut, die haben auch Schwimmhäute. Aber keine Federn. Auch wenn es lustig aussähe, so ein Frosch mit Federn. Da schaut man im Frühling hoch, und da oben kreist  ein Rudel Grasfrösche. Munter wie die Schwalben immer den Fliegen hinterher, bei Regen tief und bei Sonne hoch. Oder wie war das noch mit den Schwalben? Auf alle Fälle müssten Motorradfahrer ganz schön aufpassen. So ein Frosch im Visier macht grosse Flecken. Der kann nämlich nicht wie die Schwalbe schnell ausweichen, weil er ja leider trotzdem die Stromlinienform eines Stückes Käse hat.

Für die jährlichen Krötenauseimernklauberundüberdiestrassetrager wären fliegende Frösche allerdings  ein Verlust ihrer Überzeugungen und ihrer Aufgabe.Das kann ganz schön gemein werden. Menschen, denen man ihre Aufgabe und ihre Überzeugung nimmt, bekommen gern mal bewusstseinsverdüsterte Zustände, mit denen sie dann ihr Umfeld in den Wahnsinn treiben, welches dann vor lauter unterdrückter Spannung zu schnell und zu unkonzentriert das Auto führt  und irgendetwas überfährt. Arbeitslose Krötensammler zum Beispiel, die weinend im Strassengraben sitzen und ihr Schicksal darben, während Mutti zu Hause mit dem Essen wartet.   Zack, Matsch. 

Der liebe Gott hat sich also was dabei gedacht, als er den Fröschen nur Schleim gab. So lebt jeder länger und zufriedener.

Für diesen sehr schlüssigen Erguss darf mir natürlich gedankt sein. Das meinte ich Eingangs allerdings nicht, als ich mich von meinen derzeit leider etwas überlasteten Synapsen auf den Schwingen der Frösche davontragen ließ. 

So ein Hirn ist ja ein wenig gestrickt wie Opas alte Dampfmaschine. Wenn man ihm nix zu tun gibt, liegt es im Keller in der Ecke und staubt zu. Der Wortschatz sinkt auf das Notwendigste und auch sonst hält man sich eher inaktiv. Wer sein Hirn nicht pflegt, sitzt bald irgendwo herum und guckt nur so. Kommt dann ein Reiz von aussen, guckt man erst nur zurück. Aber sobald  der Staub etwas verpustet und das kleine Stück Nesbit in die Brennkammer eingelegt wird, so wie eine Aufgabe oder eine neue Überzeugung, dann ist mit einem Mal der Dampf im Getriebe. Alte und verstaubte Gänge und Wege werden ohne Rücksicht auf Verluste durchgepustet und man fängt an. Und dann kann man nix mehr dagegen tun,  man läuftundläuftundläuftundläuft so lange, bis man zulässt, dass das Feuer wieder herunterbrennt Und das kann dauern. Und in der ganzen Aufregung schlägt einem auch gern mal das X über das U und man befindet sich  mit einem Mal bei fliegenden Fröschen, auch wenn man nur ein wenig über das Wetter plaudern wollte.

Dafür darf ich nämlich gedankt sein. Für das Wetter. Ab nächster Woche.  Nicht nur, weil das Hoch, welches dem Norden in der nächsten Woche Sommerliches verspricht, meinen Namen trägt, auch, weil erfahrungsgemäss immer ein ähnliches Wetter zu Hause ist, wie in dem Land, in dem ich mich  aus Urlaubsgründen befinde. Jedes Mal, wenn ich, trotz Nebensaison oder eigentlich Herbst,  im Urlaub tollsten Sonnenschein und sommerliche Temperaturen hatte, hatte die Heimat das auch. Also, Bitteschön. Wenns nicht ganz so heiss wird, was hoffentlich recht ist, liegt es daran, dass mich mein diesjähriger Urlaub nach Island führt. Aber schön wirds. Versprochen.  

Und da ist er, der synapsendurchdampfende ichbinsoaufgeregtdampfdampfDampf. Ich muss packen (Feuer), die isländische Aussprache lernen - gossn dajinn -  (Feuer), die Bedienungsanleitung von meiner neuen Kamera, die ich mir für hoffenlich tolle Naturfotos gestern noch spontan kaufte, verinnerlichen (Feuer), meinen Arbeitsplatz auf einen Stand heben, der eine dreiwöchige Urlaubsvertretung nicht verzweifeln lässt (Feuer), mit Freunden die Queenshow im Planetarium sehen (We are the Champions), Schuhe kaufen (Feuer), die Wohnung in einen Zustand versetzen, der mir bei Rückkehr nicht entgegenkriecht (Feuer) und noch viel mehr. 

Gestatten, Bine Geysir. Ich rieche nicht immer so.

Sonntag gehts los. Und analog meinem Stiefblog, der mich auf der Wanderung durch Spanien begleitete - siehe rechts in der Linkleiste, werde ich hier natürlich auch ein paar Urlaubseindrücke hinfallen lassen, so das WLAN-Netz mich lässt.

Ich freu mich so!

Dampf.

Dienstag, Mai 21, 2013

Spam

Ständig wird man ungebeten überhäuft mit Gewinnspielen, Werbemails, Newslettern und Spams. Langweiliglangweiliglangweilig. Als Spam noch ein Sketch von Monty Python, bzw. Dosenfleisch waren, waren Computerspams ja noch richtig aufregend. Viagra, Ferkeleien, Pornoseiten und Dingsbumsverlängerungen. Aber das ist - zumindest in der Geballtheit - längst vorbei.

Hierbei fällt mir direkt dieser nette Cartoon von Weissichnicht ein, den ich hier nicht einstelle, weil ich mich heute morgen noch nicht mit dem Urheberrecht befassen möchte. Deswegen erzähl ich ihn. Ich erzähle sowieso gerne Bildwitze, weil ich mir die besser merken kann. Also, in diesem Cartoon steht ein Vertreter vor einer Hausfrauentür und sagt: "Guten Tag, Frau Meyer, ich hörte, Sie haben keinen Computer. Mein Name ist Spam, brauchen Sie vielleicht eine Penisverlängerung?" Witzig, was? Ich mag auch den von Herrn Sauer, in dem ein Schneemann ohne Nase und ein Hase in einem Raum stehen und der Hase sagt: "von Karotten muss ich immer pupsen" und der Schneemann sagt "ich riech nix".  Ich schätze, mit Schilderungen dieser Art werde ich meinem Umfeld noch bis an mein Lebensende auf die Nerven gehen. Apropos Nerven. Zurück zu den Spams.

Heute sind Spams gähnend langweilig. Werbungwerbungwerbung und Gewinnegewinnegewinne. Manchmal nur ein Link, auf den man *knickknack auf gar keinen Fall klicken sollte, wenn man nicht sofort ein kleines Programm auf dem Computer haben möchte, welches eigenständig Spams entwickelt und in die Briefkästen einspeist und nebenbei nutzbringende Programme aus Langeweile zerstört. Glaub ich zumindest. 

Ich mag gar nicht daran denken, was ich durch die blosse Löschung der Gewinnegewinnegewinne-Spams schon verloren habe. Diese ganzen Weltreisen, Autos und diese tausenden von möglichen Gewinnoptionen, die uneingelöst in meinem Papierkorb rumliegen... Sünde auf den ersten Blick. Aber als charakterliche Frau Wankelmut ist es einfach unglaublich wichtig, in gewissen Bereichen des Lebens Konsequenz walten zu lassen. Chips aus der Schüssel, nicht aus der Tüte, Duscharmatur nach erfolgter Nutzersäuberung trocken wischen, nur im Notfall nachdenken, bevor man was sagt, und Spams löschen.

Vor einiger Zeit dachte ich an anderer Stelle nicht nach und  machte den Fehler, meinen vollen Namen mit meiner Telefonnummer irgendwo im Internet zu verknüpfen. Fortan war ich glücklicher Gewinner sogenannter Telefonspams. 

Wenn ihr jetzt an Marktforschung denkt...weit gefehlt. Die sind auch lästig. Aber Telefonspams sind noch lästiger, nämlich die zeitgemässe Weiterentwicklung der traditionellen Drückerkolonne. Ihr kennt sie vielleicht noch? Junge Frauen und Männer, die vor Eurer Haustür stehend tränenerstickt ihr Schicksal, dass sie Geld verdienen müssen für ihre Familie, weil alle tot sind, sie ihr Abi nachmachen möchten oder ihr Hund krank ist, preisgaben. Dafür solle man ihnen bitte langfristige Zeitschriftenabos abkaufen. Im Hintergrund stand immer ein Bewacher, der die jungen Frauen und Männer gehörig verkloppte, wenn sie nicht ausreichend Hörzu an den Mann brachten.

Eine etwas modernere Oliver-Twist-Version mit etwas bescheuerteren Hauptdarstellern.

Diese bescheuerten Hauptdarsteller sitzen jetzt warm und trocken - und sicherlich angekettet - in einem Callcenter und haben die Strategie ein wenig geändert. Die devote Haltung ist einer etwas aggressiven Haltung gewichen. Wenn man nur Kloppe von hinten und nicht mehr von vorne zu erwarten hat, werden die lieben Kleinen gern etwas mutiger. 

Angerufen wird - wie auch immer die das bewerkstelligen - mit Nummern, die nicht vergeben sind. So haben wir uns die verbotene Rufnummernunterdrückung auch nicht vorgestellt. Angerufen wird ferner stündlich. Es kann passieren, dass der Wählautomatismus zwanzig bis dreissig Mal am Tag die, nämlich meine, Nummer wählt. Gar nicht rangehen führt zu konsequenter Wiederholung des Anrufversuches. Rangehen bedeutet allerdings nicht, dass dann auch ein Gegenüber greifbar ist. Und dann legt der Computer sofort wieder auf.

Was bei mir einen kleinen Flashback an die gute alte Zeit auslöst, in der es noch gar keine Rufnummernübermittlung gab, weswegen die Herren, die einen nachts weckten, um einen vollzustöhnen oder darauf hinzuweisen, dass sie wissen wo man sei und gleich vorbeikämen, noch Hochkonjunktur hatten. Bei mir damals originellerweise mit spamartigem Aufkommen. Ich war davon überzeugt, dass meine Nummer in einer Fachzeitschrift für Telefonperverse als "besonders rauchig" angepriesen wurde. Ich rauche übrigens seit fünf Jahren nicht mehr. Nicht, dass noch jemand auf Ideen kommt...

Zurück ins Heute: Wenn zufällig einer der Galeerensträflinge nicht grad verkloppt wird und keinen Knebel trägt, wird man verbunden. Und dann kann man wirklich viel Spass haben. 

Strategie der Anrufer ist, einen mit dem eigenen Namen zu bombardieren, weil das signalisiert: Ich weiss, wer Du bist, ich habe ein Recht, Dich anzurufen. Folgendes Telefonat steht als Beispiel für einen typischen Telefonspam. Ich habe nur die massgeblichen Sätze niedergeschrieben. Das ganze Füllzeug, wenn auch amüsant, würde den Rahmen sprengen. Das Telefonat dauerte ungefähr zehn Minuten. Spass muss man auskosten.

ring
Bine: "Ja"
doofe Frau: "Hallo, spreche ich mit Sabine X"?
Bine: "wer willn das wissen?"
doofe Frau: "aber Sie sind Sabine X?"
Bine: "wer sind Sie denn?"
doofe Frau: "ich bin "unverständliches Genuschel" Frau X, ich rufe an von Notar. Habe ich gute Nachricht für Sie"
Bine: "von Notar? Echt? Von wen?"
doofe Frau, etwas aggressiver: "Frau X, ich rufe an von Notar. Sie sind ausgewählt für Gewinn. Sie können wählen zwischen zehn Preise Weltreise, Mercedes oder Bargeld und so. Freitag ist Auslosung von die letzte zehn Gewinner und Sie müssen mir sagen, was sie haben wollen.
Bine: "Warum? Ich denke, das ist ne Auslosung"
doofe Frau: "Frau X, ich rufe an von Notar. Das ist wichtig. SEHR WICHTIG. Sie müssen sagen, was, damit wir die Steuer vorbereiten.
Bine - schon ziemlich gut gelaunt: "Echt? Was denn für eine Steuer?"
doofe Frau: "Frau X, ich kenn mich aus. Ich habe auch schon gewonnen und weil isch nich vorberreitet war musste ich sehr viele Steuern zahlen.
Bine: "was denn für Steuern"
doofe Frau, lauter werdend: Frau X, ich hab auf den Gewinn 21 % Umsatzsteuer zahlen müssen, weil ich nicht vorher...
Bine: "in welchem Land wohnen wir eigentlich?"
doofe Frau schreit fast: "Frau X, hören Sie mir zu! Wenn ich nicht Zeitschrift...
Bine: "Aaah, kommen wir jetzt also zum Kern Ihres Anrufes, und sagen sie doch nochmal, in welchem Land Sie die 21 % Umsatzsteuer bezahlt haben"
doofe Frau: "Frau X, Sie hören nicht zu, können Sie nicht zuhören?"
Bine, ziemlich lachend: "Und Sie können nicht antworten. Bitte, ich möchte doch nur wissen, in welchem Land..."
klick, doofe Frau hat aufgelegt.

Tja, so könnte man sich den Tag schön vertreiben, wenn man nicht dann und wann auch anderes zu tun hätte. Nachdem noch weitere zwei Wochen mein Rufjournal so zugespammt war, dass ich schon überlegte, alle Leute, die ich kenne, anzurufen, um ihnen ungefragt mitzuteilen, dass ich nicht mehr zurückrufe, löste ich das Problem durch angewandte Gegenübertragung:

ring
Bine: "ja"
doofer Mann: "spreche ich mit Frau Sabine X"
Bine, schon laut, aggressiv: "WER IST DA?"
doofer Mann: "unverständliches Genuschel"
Bine, laut und bestimmt: "ICH HABE SIE NICHT VERSTANDEN, Sagen Sie mir SOFORT VERSTÄNDLICH wer Sie sind."
doofer Mann: "Frau X..."
Bine, brüllt dazwischen: "WER IST FRAU X??? UND WER SIND SIE?"
doofer Mann: "ist Frau X da".
Bine, mit hysterisch überschlagener Stimme: "ES GIBT HIER KEINE FRAU X"
klick

Und seitdem ist Ruhe. Schade eigentlich. 

Gestern bin ich übrigens nach Herrn Timmerberg einem zweiten Traum nahegekommen. In den Kammerspielen schaute ich "fettes Schwein" mit Bjarne Mädel in der Hauptrolle. Den hätte ich wohl gern im Freundeskreis. Toller Typ.  Aber  ich bin halt kein Promianquatscher und werde ihn, obwohl er nach dem Stück in der Bar am Nebentisch sass, weiter aus der Ferne anhimmeln.  

Seufz.


Sonntag, Mai 12, 2013

Rumspargeln

Endlich wieder Mai, endlich wieder dieser schöne Duft nach einem Regenschauer auf angewärmte und sonnenbetankte Landschaft, endlich Blütenduft, endlich wieder Vater- und Muttertag, Feiertage ohne Ende, Pfingsten nicht zu vergessen, endlich noch nicht jeden Tag ängstlich die Balkonkästen mit dem Finger prüfen, damit nix vertrocknet,  auch wenn das eigentlich gar nicht passt, endlich wieder Spargel, der noch so gern gegessen wird, wie nie wieder im ganzen Jahr. Spätestens in einem Monat hat jeder von uns ca. zehn Kilo und zwanzig Mal Spargel in allen Zubereitungsarten gegessen und dann bekommt auch das grösste Spargellob leicht verkniffene Züge.

Aber noch ist es aber nicht so weit. Noch gehts erst los mit dem guten Zeug, auf welches einmal wieder fast ein Jahr lang verzichtet wurde. Und alles, worauf man ein Jahr verzichten muss, ohne selbst den Verzicht zu entscheiden, fehlt irgendwie. Spargel ist wie Weihnachten. Ab dem Moment, an dem es wieder am Horizont auftaucht und langsam die Erinnerungen an längst vergangene Spargel, äh Weihnachten, weckt, merkt man erst, was einem gefehlt hat. Gott, was freut man sich auf den ersten Spargel. 

Der erste Bissen ist der Hammer. Wow, das hat mir gefehlt. Noch viel mehr gefehlt hat mir allerdings die Bröselbutter. Seit ich meine Rundumpolsterung ein wenig reduziere, vermeide ich allzu Fettes. Bröselbutter, geklärte Butter und Sauce Hollondaise zum Spargel muss aber sein. Die Bröselbutter ist aber der absoluteste Höchstgenusst. Gemeinsam mit Spargel in  Verbindung mit Kartoffeln und Schinken.  Mhhhh, Kartoffeln mit Bröselbutter. Und dann dieser zart salzige Schinken... ich sollte vielleicht erstmal Frühstücken bevor ich weiterschreibe.

Was Kartoffel angeht bin ich aber auch sowas von typisch deutsch. Nicht so typisch wie der Hotelier, der einer Freundin, mit der ich einst die Mecklenburger Seenplatte verunsicherte, recht klar sagte, dass sie nicht - wie gewünscht - die Beilage auf der Karte tauschen könne, nix Nudeln. In Mecklenburg-Vorpommern äße man Kartoffeln. Fertigaus. Aber typisch. Ich esse auch Nudeln. Aber ich liebe Salzkartoffeln.  

Zurück zum Spargel. Spargelessen zelebriert man am allerbesten in angenehmer Runde, vorzugsweise mit Freunden und gesellig, da Spargellob allein in einsamer Küche ausgesprochen zu schnell verpufft. Weihnachten allein zu Haus ist auch niemals so weihnachtlich, wie Weihnachten in der Familie. Auch wenn sich hinterher alle streiten. Was wir beim Spargelessen übrigens nicht tun. Streiten gehört zur Winterdepression. Im Frühling hat man sich lieb. 

Beim Spargelessen trifft man sich vor der Zubereitung, um schon während der Spargelwerdung ein wenig Prosecco zu schlürfen und das Glückskind der Gastgeber herumzuschwenken, so dass man zwei Tage später einen unglaublichen Muskelkater hat. Kaum zu glauben, dass vierzehn Wochen aus einer Neugeburt so einen Brocken machen können, der gar nicht aussieht wie ein Brocken. Sobald das Glückskind weint, was in dem Alter noch öfter vorkommt, reicht man ihn an andere Freundinnen zur Bespassung oder zur Mutti zu Betankung weiter und kümmert sich um die eigene solche.  

Gleichzeitig hält man den Gastgeber vom Käsekuchenbacken ab, der leider nicht für die heutige Runde, sondern für den nächsten Tag vorgesehen ist. Wir dürfen das nur riechen. Frisch gebackener Kuchen riecht so schön, dass man es schade findet, den nicht gleich essen zu können. Das Bedauern um diesen Zustand äussert man langatmig und ausgiebig.  Chili streut man nicht in den Tortenbodenteig wenn Gunnar nicht guckt, weil das nicht nett ist.

Vor und nach dem Essen steht man alle drei Minuten auf, um die Platte umzudrehen. Leider ist nämlich die Musikanlage vom Apfelhaus plötzlich gestorben, so dass die einzige Möglichkeit, an Beschallung zu kommen, ein alter tragbarer orangefarbener Plattenspieler ist, auf dem das vorhandene Material  abgespielt wird:  Mireille Mathieu, Freddy Quinn, Siw Malmquist, Wencke Myhre und lauter so ein Zeug, welches einen wippen macht, weil es urkindliche Behaglichkeit anspricht. Felix ist jetzt natürlich auch angefixt. In sechszehn Jahren, wenn er mit den ganzen alten Tanten zum Schlagermove muss, wird er sich unbewusst an den freitäglichen Spargeltag erinnern und sich, ohne es sich erklären zu können, unglaublich wohl fühlen. Auch wenn die Situation an sich für ihn bestimmt ganz schön peinlich wird.

Wenn der Spargel leider aufgegessen ist und sogar Kartoffeln und Schinken vollständig in hungrigen oder zumindest noch sehr motivierten Mägen verschwunden ist, kröne man das Essen mit vom Annettchen selbstgemachtem Holunderblütenparfait mit Erdbeeren und nehme auch noch eine zweite Portion. Man bemühe sich dann, nicht zu platzen.  Im Anschluss probiere man diverse Rumsorten und lasse den Abend mit viel Spass und Freude ausklingen. Sobald die ersten Gesichter auf die Tischplatte fallen, suche man die nächste U-Bahn. Und im nächsten Jahr machen wir es wieder.

Ich liebe selbstgebaute Traditionen.

Und jetzt folgt, apropos Tradition noch ein paar Gesprächsthematipps für Geselligkeitseinsteiger:

- warum sollte man vorgeschälten Spargel noch einmal kontrollieren und nachschälen
- wieso klären wir die Butter nicht - wie versprochen - durch eine Windel von Felix
- kompostierbare Biowindeln, die nicht 400 Jahre brauchen, bis sie verrotten
- Bildzeitung lesen in der Mittagspause
- Errechnen der wahrscheinlichen Körpergrösse bei Kindern durch Verdoppelung der Höhe mit zwei Jahren
- kann gar nicht sein
- kann doch sein
- google mal
- wie nennt man diese grossen Batterien ausser "die ganz dicken Batterien"
- M & M mit Erdnussbutter
- Urlaub in Island im Juni
- Ponyreiten
- Hochlandbusse
- Verwechselt Bibee im Urlaub Bine mit ihrem Seitenschläferkissen
- Hotpots, nackig mit Pudelmütze
- Schlafmasken
- den Exfreund fast überfahren, weil der zufällig vor einem auf die Strasse springt
- gutes Rhytmusgefühl durch das trommeln in einer Sambaband ist kein Garant für guten Sex
- Taufe und muss das Kind dabei brüllen, damit der Teufel dann auch raus ist
- Grulli fand Andi erst doof, aber dann war es irgendwann die grosse Liebe
- Heike ging das auch so. Allerdings nicht mit Andi
- Mütter riechen nach saurer Milch. Ulli jetzt auch wieder, auch wenn ihre schon  gross sind.    
- schicke Tischplatten aus Ahorn
- Ranktomaten
- Fenster putzen. Fenster putzen lassen.
- Käsekuchen, der im Ofen abkühlen muss (Nein Bine, nicht den Ofen aufmachen!)
- Containerweise geschenkte Kinderkleidung
- Wohnung renovieren nach jahrelanger Nikotinbefeuerung
- Witze erzählen, damit Annett weiterlacht, weil sie grad im Lachmodus ist
- geht ein Zyklop zum Augearzt
- die anderen hab ich vergessen
- haben sich die Holländer jetzt eigentlich getrennt (gefolgt vom Bildzeitungsthema)
- Gunnar ist auch ein Klugscheisser
- Annettchen fliegt morgen in einen Robinsonclub auf Fuerte
- Sind Robinsonclubs Bumsclubs?
- Felix sabbert nicht (von wegen)
- Gunnar wickelt nicht, weil das Teil der Produktionsvereinbarung war
- welche Lieder hat Siw Malmquist eigentlich gesungen?
- Was ist ausser Sahne mit Sahne noch im Parfait?
- Männer bekommen beim dickwerden Bauch oder ihnen wächst der Hintern den Rücken hoch
- manchmal hängen an der Seite auch so Lappen
- Coconut-Rum schmeckt wie Likör

Undsoweiterundsofort.

Und jetzt schnapp ich mir den Pflanzkübel und statte meiner Mutter einen Besuch ab. Vielleicht gibts ja Spargel.

Guten Hunger.



Dienstag, Mai 07, 2013

Fink und Star

Maimorgen, Vogelgezwischer, Sonnenschein, frisch gewaschene Haare, Kaffee und dieser spezielle Hauch der blühenden Bäume, der sich zu einem feinen Duftteppich webt. Ein schöner Morgen.

Ich trinke meinen Kaffee und schaue auf meine wundervollen bunten Blumenkästen, die tatsächlich Fuss gefasst haben und langsam anfangen auszuschlagen. Gehört sich auch so für Blümchen im Mai. Minimale Genübereinstimmungen mit den hauptberuflich ausschlagenden Bäumen werden meine kleinen Strohblumen schon haben. Ich hab mir nämlich extra Strohblumen da eingepflanzt für den Fall, dass ich irgendwann vergesse zu giessen. Das sieht dann länger schick aus.

Apropos hauptberuflich...ich wollte mich ja wieder mit dem aktuellen Fernsehprogramm vertraut machen. Auf Herrn Samsung sitzen also derzeit drei dicke Frauen auf Sportgeräten und strampeln. Eine balanciert irritierend, aber sowas von realistisch, einen Teller mit Obstspalten auf ihrem Heimtrainerlenker. Cut. Jetzt stehen sie in der Umkleide, natürlich züchtig bekleidet, und naschen im Dunkeln, lediglich ungestört durch den Kameramann mit dem Nachtsichtgerät. Cut. Die Tür wird aufgerissen und eine Supernanny stürzt herein, zetert und mordiot, reisst die Chips an sich, und poltert wieder hinaus.

Ich bekomme ein leichtes Pochen hinter den Augen. Aber ich halte durch. Kurzer Druck meinerseits auf die Infotaste. Aha. Das ganze heisst "unter Beobachtung", spielt heute in einem Diät-Boot-Camp. Der Ton bleibt aus. Das trau ich mich noch nicht. Faszinierend ist es aber schon. Ein wenig wie ein ganz ekliges Geschwür, wo einem schlecht von wird beim blossen anschauen. Wegschauen geht aber auch nicht. Deswegen linst man durch die vor das Gesicht geschlagene Hand mit verzerrtem Gesicht, um ja nix zu verpassen. 

Die privaten Fernsehsender haben, ganz nach alter Selbstbedienungsrestaurantsmanier,  ein Kostensparpotential gehoben, da kann sich mein dauerrestrukturierender Arbeitgeber noch eine Scheibe von abschneiden. Hier werden Konsumenten zu Angestellten. Zuschauer zu Schauspielern. Anstatt teure Sendungen mit teuren Darstellern zu produzieren, werden die Damen und Herren, die seinerzeit noch die überholten Nachmittagstalkshows bevölkerten, für eine kleine Aufwandsentschädigung und ein paar belegte Brötchen, zur Schaustellung verpflichtet, und wischen hinterher wahrscheinlich noch freiwillig das Studio. Weils so viel Spass gemacht hat.

Im Regisseurskämmerlein hinter verschlossenen Türen  gehts zünftig zu. Da folgt ein Schenkelklatscher dem nächsten. All die kleinen Drecksäcke, die einst ihre Mitschüler mobbten und Fliegen die Beine ausrissen, finden hier mit Kusshand eine neue Bestimmung. "Komm, die beiden Dicken quetschen wir jetzt zusammen in eine Badewanne, die Leute lachen sich tot. Gehts nicht noch etwas peinlicher? Händereiben und sadistisch grinsen. Los, sag der mal, dass sie total toll schauspielern kann. Und jetzt soll sie sich bücken. Brüll und Kicher. Au ja, wir ziehen denen jetzt peinliche Klamotten an und treiben sie wie eine Herde Kühe durchs Dorf.  Komm, Dir fällt doch bestimmt noch was schlimmeres ein. Die machen alles. Al-les. Hauptsache in Fernsehn.

Dabei gibt es dafür doch Profis. Die kosten doch auch kein Geld. Diese Promiprofi-Dinners und Promifi-Shoppingqueens und Profi-Bigbrothersalmendschungelweissdergeier. So viele Profis und Promis, die sich bewusst dazu entschieden haben, sich die Beine ausreissen zu lassen. 

Diese Kader Lots (dreh dich um), diese Lohfinken und Dummbratzen. Lasst die das doch machen. Und für die Amateurdarsteller baut Entzugskliniken mit psychologischer Betreuung und Realitätstraining. 

Apropos Profis: In so einer Prominervsendung am Wochenende war unter einem Mädchen, welches ein wenig aussah wie eine Mischung aus Heinz Strunk und Pamela Anderson, ein Name eingeblendet, den ich natürlich vergessen habe, und dahinter die "Berufs"bezeichnung "It-Girl".

Was ist ein It-Girl?  Das sind diese Mädels, die sich immer dickere Titten und Lippen und immer blondere längere Haare bauen lassen, und deren Persönlichkeit dabei nicht nur semantisch längst auf der Strecke geblieben ist.

Ob die das selbst merken? Die Gleichstellung mit einer Zimmerlampe? "Es". Die Reduzierung auf die Sache. Eine sadistische Wortfindung der Spitzenklasse, als Titel verkauft. Wer diesen Begriff  geprägt hat, darf meinetwegen gern schenkelklopfend in Hinterzimmern hocken und sich weitere Spitzfindigkeiten ausdenken.

Ich freu mich drauf und lass den Fernseher so lange an.

Samstag, Mai 04, 2013

Mode

Wieder aus der Versenkung des schreibtechnischen Vakuums aufgetaucht, habe ich mich jetzt endlich einmal, als aufregendes Gegenprogramm zum Fernsehen, durch die derzeit aktive "Blogosphäre" geklickt. Und ich habe festgestellt, dass ich aber sowas von unaktuell und unmodern bin. Ich schrieb übrigens erst unmordern und musste darüber erst einmal zehn Minuten nachdenken, weil ich nie weiss, welche Worte der gute Murphy und welche der alte Freud schrub. Das ist wichtig.  Auf einmal stehe ich mit einer toten Verkäuferin in einer Umkleidekabine, nur weil sie den Vorhang aufzog bevor ich mich anzog. Und ich hätte keine Ahnung warum. Jetzt hätte ich. Das ist doch gut.

Ist Euch  schon einmal die Nähe der Worte "modern" und "vermodern" aufgefallen?

Worte mit "ver" haben ja meistens eine eher ins Negative tendierende Bedeutung. Vermodern, vergehen, Versagen, veräppeln, verkloppen, vertreiben, verbaseln, Versmaß, verschwinden, verkacken undsoweiter. Als vermeintlich positive Bedeutung fällt mir derzeit nur "verlieben" und "verstehen" ein. Sonst nix. Und beides ist auch nicht unbedingt immer positiv. Verlieben macht blöd und verstehen raubt den Zauber. Positiv ist auch nicht immer positiv. 

Modetechnisch bewege ich mich im unteren Drittel meiner Umgebung, welches sich im zweitobersten Fünftel von Hamburg gesamt bewegt. Ich unterscheide mich von meinem Umfeld dadurch, dass ich Kleidung mehr als einmal und auch durchaus mehrere Jahre hinereinander trage. Erst gestern habe ich eine Hose wieder hervorgeholt, die ich seit fünf Jahren schon nicht mehr anhatte. Mode kommt ja zum Glück immer wieder. Oder auch nicht. Auch egal. Hauptsache, sie passte und war sauber, schwarz und schlicht. Bestimmt modern.

In der sogenannen Blogosphäre, durch die ich mich also mal ansatzweise durchklickte, bin ich allerdings mittlerweile schon ganz schön vermodert.

Hier im Kühlen ist ja fast immer nur Text. Und in der Neufindung auch noch recht langweiliger Text. Kaum Fotos, nur alte, und sie fehlt hier auch fast ganz: die Mode. Dafür wird sie in ungefähr 98 % aller anderen Blogs behandelt. Ich habe ohne Ende tägliche Outfitfotos von Sechszehnjährigen, lackierte Finger, die sich um Nagellackfläschchen krallen, geschminkte Augen mit den entsprechenden MakeUp-Paletten, Tücher, noch mehr Outfits, Outfits, Nagellack, Nagellack, Nagellack. Und dann Handarbeiten, In and Out, Fashion, Veganer, Fotoblogs, Naturfreunde und Nagellack. Einzwei Promis und Nagellack. Nagellack scheint wichtig zu sein heutzutage. Mein Generationskonflikt wird immer grösser.  

Ich habe kein einziges Blog gefunden, welches einfach nur so drauflosschwadroniert. Die scheinen ausgestorben. Kaum Lustigkeiten, nicht sehr viel Ernsthaftes, ein wenig hier und da, ein paar Klassiker, die es zum Glück immer noch gibt. Dann, auch sehr lustig, so Achtsamkeitsheinis, die ganz lustige Erkenntnisse aus ihrer Welt liefern. Ich mags ja schräg, da kann auch mal so ein Jesusfreak ein paar anregende Minuten auf seinem Weg in die Erleuchtung liefern. Gut, ein wenig Wahnsinn ist auch dabei. Das kann bei so viel Nagellack schon mal passieren. Wenn man schon an die Dämpfe denkt. 

Ich bin also unmodern.  Nahezu ausgestorben. Ein Relikt. Ein Dinosaurier. Bineropturus blondus. Ganz selten, aber in den Untiefen des Netzes findet man noch dann und wann ein seltenes Exemplar. Sie leben als gesellige Einzeltiere mit Hang zu Komfort, angemessener Nahrung und langweiligem Fernsehprogramm im tiefen Dschungel von Schickiorneo Hamburgo. Das äussere Erscheinungsbild täuscht über das tatsächliche  Alter und noch so einiges anderes hinweg. Fängt man eines der seltenen Exemplare, geht es ein. In der Freiheit beobachtet, lassen Sie typische Verhaltensweisen erkennen, die auf gar nix schliessen lassen. 

Von wegen unmodern. Ich bin ein Überlebender. Geschichte.  

Und deswegen bleibe ich bei ihnen. Bei den Geschichten.

Nagellack habe ich auch. Irgendwas mit Purple vom Lidl. Sehr schick. Als hätte ich einen pinken Tiger gerissen.

Davon gibts hier in Schickiorneo Hamburgo momentan auch eine Menge.

Donnerstag, Mai 02, 2013

Hallowach

Puh, ich sehe aus, als hätte ich seit Tagen nicht geschlafen. Dunkle Ringe zieren meine Äuglein, welche gar nicht so recht aufgehen wollen. Da hab ich mir aber auch ganz schön was aufgehalst gestern. Und das hatte weder mit Maibowle, noch mit Balgereien gegen Arbeit zu tun. Ich nutzte den Feiertag für einen kreativen Selbstversuch.

Meine Überlegungen, das Hirn,  um altersgerecht langweilig sein zu können, auf ein möglichst niedriges Reizniveau zu bringen, damit es nicht ständig unterschwellig rumzetert oder blöde Querverbindungen baut, die mich von Humor,  Arbeit und der Langeweile abhalten, fussen schon seit geraumer Zeit darin, das Fernsehprogramm an sich möglichst weiträumig zu umgehen, weil mich Werbung immer so unglaublich aufregt.

Nun habe ich einen riesigen Fernseher. Es wäre nicht nur Sünde, da nicht hin und wieder reinzuschauen, es geht auch gar nicht, weil er sich immer ins Bild drängelt, sobald ich in meinem Wohnzimmer die Augen öffne. 
Deswegen habe ich mein Festplattending so programmiert, dass es ständig unglaublich langweilige Serien aufnimmt, die ich Abends unter Umgehung von Werbeeinblendungen, Spannung, Action- und Liebesszenen  gucken kann. Nichtspulbare Sender schau ich nicht mehr. Vorlauf oder gar nicht.  

Das ist mein Leben.  Ich arbeite den ganzen Tag hart und reizlos in der trockenen Bank, und wenn ich nach Hause komme, setze ich mich mit meinem trockenen und reizlosen Abendbrot vor den Fernseher und schaue ungefähr drei Folgen "Mord ist ihr Hobby" mit Angela Lansbury. Vielleicht kröne ich das ganze noch recht zeitgemäss mit einer Folge "Inspector Barnaby" und gehe dann schlafen, um in einen tiefen und traumlosen Schlaf zu fallen. 

So kann man hundert Jahre alt werden. Dachte ich. So ist das aber auch ganz schön dreckslangweilig. Merkte ich.

Also habe ich am letzten Wochenende schon den ersten Schritt gewagt und mich, bewaffnet mit Dingen zum werfen und einer grossen Kanne Beruhigungstee, vor mein  Heimkino gepflanzt, den Fernseher ohne Recorder gestartet und ängstlich auf Folgen gewartet. Leider erwischte ich das Programm von 1plus und habe deswegen sehr viele schöne und vor allem werbungsfreie Reisereportagen, Tiergeschichten und so ein Zeug gesehen. Anregend war es, ich will jetzt wieder mal nach Afrika, aber die geistige Implosion durch Werbung blieb aus. Thema verfehlt. 

Deswegen musste ich gestern wieder ran. Um wirklich nicht umschalten zu können, wanderte ich in ein Sportstudio meines Vertrauens und guckte mir dort schwitzend in aller Ruhe einen werbezerstückelten Film mit Jack Nicolson und dieser Frau mit den grauen Haaren, die ich gut finde, deren Name mir jetzt aber nicht mehr einfällt, weil ich die ganze Zeit an Erektionsstörungen denken muss. 

Super Versuch. Zu Hause erholte ich mich zunächst mit Herrn Timmerberg, der African Queen und meinen bunten Balkonkästen an der frischen Luft, wagte mich dann aber doch wieder an das Gerät im Wohnzimmer und schaute noch andere typische Feiertagsfilme, an die ich mich aber auch nicht mehr erinnern kann, weil jetzt auch noch inflationär Werbung für bzw. gegen Blasenschwäche durch meine Synapsen tobt und sich überhaupt nicht mit der Erektion verträgt.

Zwischendurch musste ich auffallend oft zum Klo. Und weil ich so eine Angst vor der Erektionsstörung hatte, machte ich am Schluss doch lieber wieder eine Folge Angela Lansbury an. Ich schlief unruhig und träumte viel. Synapsen wecken kostet Kraft. Aber was tut man nicht alles.

Dabei hätte ich doch schön mit Fanta und Butterkeksen bewaffnet auf den Kirchentag gehen können. Ich kenne aber niemanden, der mitgegangen wäre. Und alleine wäre ich bestimmt mal wieder durch unpassenden Humor aufgefallen. Nach der Werbung erst recht. 

Halleluja.