Montag, November 26, 2007

Winterschlaf

Nein, keine Schreibblockade und auch sonst bewegt sich alles im grünen Bereich. Ich bin auch nicht plötzlich erblindet und mein Computer ist auch nicht kaputt. Ich bin nur müde. Akut blogmüde.

Wintermüde. Weihnachtsmüde. Und wenn mir jetzt noch ein Müde mit "W" einfallen würde, könnte ich noch extrem originell auf www-müde ableiten.

Sobald ich wieder wach bin, meld ich mich.

Aber eine Frage hab ich noch. So kurz vorm Frühjahrsputz: Hand aufs Herz, wie oft wischt ihr euren Fußboden feucht auf? Leser mit Teppichboden sind von der Beantwortung der Frage befreit.

Donnerstag, November 15, 2007

Bibber

Jungejunge, das wird ganz schön kalt hier in Deutschlands Norden. Nach dem Piescherwinter vom letzten Jahr - doch Leute, nach Kalender war das Winter, auch wenns nur zwei Mal kurz ein wenig schneite und sich sonst die fröhlichen zehn Grad hielten - sind wir ja überhaupt nichts mehr gewöhnt. Was sich jetzt temperaturmäßig langsam eingrooved, läßt mich dann doch anfangen, etwas panisch hinten im Schrank, unterm Bett und in allen Ecken meine Mütze zu suchen. Handschuhe hatte ich auch mal. Und da war doch auch irgendwann mal ein vernünftiger Schal. Nicht nur dieser Polyesterschlauch, bei dem ich anfange Funken zu sprühen, sobald ich irgendwo anfasse. Wollpullis. Ich brauch Wollpullis. Und Strumpfhosen. Die von früher. In warm und rot und peinlich. Heute ist mir nix mehr peinlich. Heute will ich nicht frieren.

Mein morgendliches Bedürfnis nach warmer Kleidung entspricht eher dem Aufbruch einer Polarexpedition, als dem Gang zur Ubahn zur Fahrt in die Bank. Noch halb müde hier vor meinem Kaffee sitzend, wünschte ich, ich könnte ich mich so lange anziehen, bis ein großer warmer Textilball mich verhüllte und ich, mich mittels Nordic-Walking-Stöcken antreibend, zur UBahn rollen könnte. Einziges Problem: Meine Haustür. Da geh ich dann nicht mehr durch. Und Nordic-Walking-Stöcke. Die hab ich auch nicht.

Eigentlich aber schon toll, die Möglichkeit zu frieren. Und natürlich gegen dieses Frieren etwas tun zu können. Anziehen zum Beispiel. Oder? Stellt euch mal vor, es wäre andersrum. Stellt euch mal vor, ihr wäret wie die Finnen, denen man ja nachsagt, bei minus 10 Grad schließen sie vielleicht mal das Fenster und ziehen sich was an. Aber ich mutmaße, das liegt eher am Wodka. Oder Elchschnaps. Oder was immer die da trinken. Die Finnen.

Kälte kann man mit Verpackung draußen halten. Hitze nicht wirklich. Anziehen kann man fast unbegrenzt. Beim Ausziehen gibts dabei logistische Schwierigkeiten. Da ist irgendwann Schluß.

Wenn der Gefrierpunkt schon als "warm" wahrgenommen würde, dann würde man bei Kühlschranktemperaturen von acht (?) Grad schon im T-Shirt vorm Fernseher sitzen und heimlich mit dem einem Fuß die Socke vom anderen prokeln weils so warm ist, das dieser schon im eigenen Saft den Freischwimmer übt. Heimlich, weil man ja nicht als Weichpupe dastehen möchte, die ein wenig Wärme nicht erträgt. Dann gäbe es Sprüche wie: Naja, die Frauen. Die haben halt ständig warme Füße. Das liegt irgendwie an der Körperfettverteiltung. Da gibts Studien zu.

Naja. Bei zehn Grad plus hechelnd im Schatten in einem Kinderplantschbecken sitzen müssen und sich mit alten LP-Hüllen kühle Luft zufächeln, erscheint mir auf alle Fälle nicht sehr reizvoll in einem Breitengrad, der auch locker mal auf 30 hochdreht. Wahrscheinlich würde man ab 20 Grad schon anfangen, sich kühle Wohnlöcher in den Garten zu buddeln oder sich mit nasser Erde bewerfen wie die Elefanten.

Eine Lösung für Zivilisierte gäbe es auch: Man könnte nach Ägypten ziehen. Wie, da ist es noch wärmer? Neeeheee. Ich erinnere mich dunkel, daß die Ägypter den Drang verspüren, ihre Nilkreuzfahrtpassagiere tiefzukühlen. Ein Urlaub, in dem ich jeden abend um neun ins Bett ging, weil das der einzige Ort auf dem Boot war, wo meine Zehen nicht blau anliefen und ich feststellen konnte, dass das Zittern nicht vom Motorenstampfen kommt.

Eine weitere Möglichkeit gegen das Frieren ist natürlich Sport. Entgegen meiner üblichen Gepflogenheiten, habe ich gestern abend meinen Astra-Leib in diverse Sporthosenpellen gezwängt und war mit ein paar Freunden im Stadtpark joggen. Im dunklen kann man nämlich ungehemmt keuchen, schwitzen und rot anlaufen. Das sieht keiner. Stockeduster da. Ich konnte ungestört laufen und niemand wollte mich reanimieren oder mir Holzkeile in den Mund stecken für den Fall, daß mein leicht angestrengter Gesichtsausdruck Folge eines epileptischen Anfalls ist. Das war sehr entspannt.

Als ich gücklich nach Hause schlenderte, weil ich mithalten konnte und nicht unterwegs vor lauter Anstrengung brechen mußte, war mir immer noch so wohlig warm von der Rennerei, daß ich wenig Verständnis für die mir entgegenkommenden Zittermädchen hatte, die die niedrigen Temperaturen beklagten.

Jetzt, nachdem ich eben etwas lüftete, versteh ich sie wieder.

Ich schmeiß mich jetzt in meine lange Unterhose, also unter anderem, und hoffe, daß die Bank mir heute wieder kräftig einheizt.

Aloha.

Sonntag, November 11, 2007

Im Stadion

Fan 1 (gröhlt): Möööönsch, nicht immer durch die Middääääh, von aussn mussuuh!

Fan 2 zu Fan 1: Eigentlich heissas ja aba "ab durch die Middäh", ne?

Fan 1 zu Fan 2: Stimmt auch, hier mussa aba von aussn. Und nich durch die Middäh.

Fan 2 (nach einer kleinen Pause): "Ab durch von aussn" klingt aber irgendwie komisch.

Mittwoch, November 07, 2007

Es geht weiter

Jeden Tag ging es weiter und wir gingen auch. Ich bin jetzt grad gedanklich einmal wieder kurz in den metamorphorischen Keller gegangen, um ein wenig in meinen Erinnerungen zu kramen und Euch daran teilhaben zu lassen. Oh, ein Morgenbild. Einer der Gründe zum aufstehen und losgehen...


...und muß jetzt doch mal eben die alte Fotokoste noch einmal wieder beiseite schieben Was habe ich grad geschrieben? Metamorphorisch? Klingt im Grunde richtig. Sieht auch richtig geschrieben aus. Hört sich intellektuell und gebildet an. Aber was zum Geier heißt das eigentlich? Die kurze Bedeutung meine ich. Nicht die, bei der man eine halbe Stunde erklärt und dabei mit den Armen wedelt.

Da benutzt man den ganzen Tag lustige Worte und weiß gar nicht, was sie bedeuten. Wenn ich Kinder hätte, hätten die bestimmt auch schon ganz schön Pisa.

Also frischauf gegoogled. Heutzutage muß man ja eigentlich nix mehr wissen, man muß nur noch wissen, wo alles steht. Und alles steht im Computer (Wie eine Kollegin früher immer zu den Kunden am Telefon sagte: Kleinen Moment, ich geh ma ebm im Compjuta). Was heißt das jetzt? Hmmmm (blättert)...hmhmmmm. Hm. Tja. Weißnich. Metamorphorisch steht nichts im Computer. In irgendeinem Forum behauptet jemand, es bedeutet "auf die Verwandlung bezogen". Versteh ich nicht. Auf Anhieb ist keine befriedigende Erklärung und Definition zu finden. Helft ihr mir?

Und bis jemand vorbeikommt und mich mit dem Füllhorn der Weisheit überschüttet, muß ich es halt anders sagen. Was wollte ich eigentlich sagen? Mir erklärte unlängst jemand, daß es beim Fengshuiaufräumen (wasesnichtallesgibt) auch wichtig ist, den Keller und den Dachboden zu entrümpeln, weil der Keller die Vergangenheit symbolisiert und der Dachboden die Zukunft. Und egal wo, man möchte sich doch wirklich ungern an altem Müll neue Wunden reissen. Entweder, weils einem beim Weg voran auf dem Dachboden im Weg steht oder beim Suchen von lieben Erinnerungsfotokästen im Keller bösartig vom Regal auf den Hinterkopf fällt.

Also, ich meinte meinen Kopfkeller. Den symbolischen. Den amorphen, weil er nämlich aussieht wie ein Kopf und nicht wie ein Keller. Meistens zumindest. So wie ein Schnitzel auch nicht mehr aussieht wie ein Schwein. Nee, stimmt gar nicht. Mein Kopf hat ja noch nie ausgesehen wie ein Keller. Im Gegensatz zum Schnitzel..aber ich fange an zu faseln.

Mein sonst auch nicht sehr hilfreiches Buch "Fremdwörter für Angeber" kennt den Begriff "Metamorph" auch nicht. Dafür aber das Wort "Taumatawhakatangihangakouaotamateaturipukakapikimaungahoronu-
kupokaiwhenuakitanatahu" Es handelt sich hierbei um den längsten Ortsnamen der Welt und gehört einem 271 Meter hohen Hügel auf der Nordinsel von Neuseeland. Übersetzt bedeutet das übrigens auf Maori: "Der Felsgipfel, wo Tamatea, der Mann mit dem dicken Knie, der die Berge hinunterrutschte hinaufkletterte und verschlang, bekannt als der Landfresser, seiner Geliebten auf der Flöte vorspielte." Merkt euch das.

Falls irgendein dickes Knie mir auf der Flöte vorspielen möchte, ich hab hier irgendwo noch so ne alte Altflöte rumliegen. Nur zu. Und dieses dicke Knie bringt mich jetzt ohne Flöte wieder auf den Jakobsweg zurück. Wenn ich der dicke Knöchel war auf dem Weg, dann war das dicke Knie ohne Flöte der Horst:


Der Ärmste lief nämlich wirklich eine sehr lange Zeit mit verknackstem Knie und dem Eisbeutel im Anschlag. Ohne sich davon die Laune vermiesen zu lassen. Das fand ich ziemlich beeindruckend, weil das mit Sicherheit üble Schmerzen waren.

Aber körperliches Leid ist durchaus mit körperlichen Freuden wie Essen und Schlafen zu kompensieren. Hier zu dem Themen noch ein paar Impressionen:


Neinneinnein, das war nur die Ausnahme. Wir sahen nur ein einziges Klo dieser Baureihe. Die anderen Aborte waren durchaus eher den körperlichen Freuden zuzuordnen.



Der Schlafraum in La Faba. Sieht etwas abgeplatzt aus, nicht wahr? Aber man darf sich nicht so sehr von dem abgestoßenen Äußeren abschrecken lassen. Da würde doch in unserem Alter auch keiner mehr mit uns sprechen. Die Betten waren recht bequem und es hat nur einer geschnarcht. Zuvor gab es ein großes gemeinschaftlich verbrochenes Essen:







So muss es aussehen, wenn man "satt und zufrieden" denkt, oder?

Hier nun der Ort, an dem wir während des Beitrages "Bergab ist scheisse" nächtigten. Durchaus kultiviert mit ein bißchen zu viel Wein.






An einem Tag typisches Jugendherbergsambiente...


...am anderen Fincaurlaub in Spanien:





Da war wirklich für jeden was dabei. Und alles völlig unmorph...