Das Wetter macht ja wieder einmal was es will. Normalerweise gucke ich ja jeden, der mir mit den üblichen Wetterphrasen wie: "ach, die Sommer sind auch nicht mehr das was sie mal waren", "immer regnet es", "so einen schlimmen Sommer hatten wir noch nie" undsoweiterundsofort kommt tadelnd an, schüttel unauffällig mit dem Kopf und schiele nach oben. Das Wetter ist nämlich ein stürmischer Geselle mit guten Ohren. Das hört, wenn man despektierlich von ihm spricht und rächt sich dann. Mit dem nächsten Sturm. Und wieder wird es nix mit Badeanstalt. Selbst Schuld.
Na gut, wie eben beschrieben verhalte ich mich natürlich nur, wenn mein Gesprächspartner ein Kind ist. Kindern kann man solche Schreckensgeschichten noch erzählen und erntet dabei keine Spott, sondern großäugiges Staunen. Und seine Ruhe. Denn das Kind wird losgehen und seine gesamte Schulhofmischpoke entsprechend briefen und ist also viel zu beschäftigt um zu klagen - bis irgendein wohlmeinender Erwachsener den märchenhaften Schleier zerreißt und dem Kind erklärt, daß es nicht durch sein Verhalten das Wetter beeinflussen kann. Wenn wir Glück haben, glaubt das Gör kein Wort. Vernunft zieht schon früh genug von selbst ein.
Vor Jahren erzählte ich einer Pfadfindergruppe während eines verregneten Sommerlagers, daß es eine Versuchsreihe gäbe, in der fliegende Fische großgezüchtet und zum Transportflug ausgebildet würden. Das ganze solle in Kürze offiziell als "Trans-fish-airlines" eingesetzt werden, weil das viel umweltfreundlicher wäre als diese stinkenden treibstofffressenden Flugzeuge. Mittags um zwölf würden just über dem Platz, wo wir langsam aber sicher im Schlamm versanken, die Versuchsflüge abgehalten werden. Unnötig zu sagen, daß die Lütten täglich pünktlich um zwölf den Kopf in den Nacken warfen und die Fische beobachteten. Ob sie die Fische tatsächlich sahen? Ja natürlich. Kinder sehen so was.
Aber Kinder beschweren sich sich eher selten über das Wetter. Kinder ziehen dann ihre Gummistiefel an und wälzen sich durch Pfützen. Nur Erwachsene sind so destruktiv, sich über Dinge und damit ihr Gemüt zu beschweren, die sie nicht ändern können.
Freuen wir uns, daß überhaupt noch Wetter ist. Und die Prognosen sind gut. In hundert Jahren soll in Deutschland ein Klima herrschen, welches dem auf Mallorca entspricht. Und bestimmt bekommen wir im November noch einen ganz zauberhaften Altweibersommer.
Ich persönlich freue mich übrigens über den vielen Regen. Weil ich immer vergesse meine Balkonpflanzen zu gießen. Und das macht sich nicht gut, wenn mein Balkon neben den ganzen anderen blühenden Paradiesen aussieht wie die Sahara.
2 Kommentare :
OK. Ich bin aber KAIN GÖÖÖRRRR. Ich WILL SONNE!!!!! SONNE!!!!! SONNE!!!! ... unbd endlich mein Motorad...buhu (doch kleines Gör).
Und, was ist denn nu? Hat das jetzt geklappt mit den Trans-Fish-Airlines oder nicht?
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