Samstag, Mai 20, 2006

Keramik

Als ich eben meinen Kopf über der Kloschüssel parkte, um meinen morgendlichen Haarausfall dort hineinrieseln zu lassen, fiel mir ein, daß Männer, nach Undingen des Zusammenlebens mit einem weiblichen Wesen befragt, als erstes wie aus der Pistole geschossen antworten: "Haare in der Toilette, das geht gar nicht. Da ekelts mich."
Was meinen diese Herren wohl? Meinen die wirklich die sauberen Ableger meines zarten Blondschopfes, die gleich einem warmen Frühlingsgeniesel ins Becken schweben, oder gehts in der Aussage eigentlich um die schwarzen ekligen Haarbatzen, die man von Zeit zu Zeit aus dem Duschabfluß pfriemelt?

Herren aus meinem Umfeld reagierten auf genauere Befragung mit hartnäckigem Schweigen. Ich wähne schon, daß Haare im Becken eigentlich scheißegal sind. Den Herren sowieso. Und daß es eigentlich nur darum geht, wenigstens irgendetwas furchtbar finden zu müssen. Immerhin dürfen sie sich den ganzen Tag anhören, daß sie gefälligst die Popel und Bartschattenränder aus dem Waschbecken zu entfernen haben, daß sie nicht im stehen pinkeln dürfen und verdammt noch eins ihr Handtuch wieder aufhängen sollen. Die Haargeschichte ist bestimmt nur Notwehr.

Übrigens liegen bei mir ständig Handtücher auf dem Boden. Und ich hab gar keinen Mann. Niemand hier, den ich dafür verantwortlich machen könnte. Ich bin schon zu bedauern. Immerhin keine Bartschatten im Waschbecken. Nur Zahnpastaflecken und Seifenreste. Und diese alten Socken überall. Wer hat eigentlich den Schlüpper in die Lampe gehängt? Wird Zeit, daß mal wieder ein Kerl ins Haus kommt, damit ich meine Unordnung nicht mehr selbst machen und verantworten muß.

Apropos "im Stehen pinkeln". Ich bin dafür, daß diese Unsitte auch Frauen verboten wird. Ständig motzen diese Drecksweiber auf den armen Männern herum, daß Tröpfchengesprenkel eklig ist. Und sobald sie eine öffentliche Toilette sehen, vergessen sie freudig die gute Kinderstube. Hier müssen sie ja nicht putzen. Und wegen Ansteckungsgefahr (?) setzen sie sich niemals auf fremde Toiletten. Im besten Falle stehen sie vor dem Abwasser wie einst Rosi Mittermaier während der Abfahrt und schießen ihren Strahl hinaus. Strahl? Bei der großflächigen Besprenkelung der Brille mit Körpersäften, tippe ich eher auf einen "Schwall".

Besonders ängstliche Maiden hocken sich tatsächlich auf die Brille. Wie beim Pipi im Wald. In diesem Fall ist der Hintergrund des Besprenkelten mit bräunlichen Fußabdrücken verziert. Manche haben sich angewöhnt, die gesamte Brille vor dem Pipi mit Klopapier auszulegen. Dann gibts keine Sprenkel. Dann liegt eine weiße knüdelige Klofußumpuschelung überall auf dem Fußboden. Auch lecker.

Ach so. Und natürlich sind sich diese Damen zu fein, ihre Körperflüssigkeiten von der Keramik wieder zu entfernen. Ich möchte mich gerne einen Abend als Toilettenfrau verdingen und diese Schlampen nach dem Geschäft wieder einfangen, an den Ohren zurück zum Tatort befördern und sie einmal tüchtig mit der Nase in ihre Hinterlassenschaften drücken.

Und Klobürsten? Die benutzt man doch nur zu Hause. Igittigittigitt.

Laßt Euch also von dem gepflegten Äußeren der Mädels nicht beeindrucken. Folgt ihnen auf öffentliche Toiletten. Und stellt sie. Dann müßt ihr nie wieder den Klodeckel runterklappen.

Komische Gedanken nach einer fröhlich durchhopsten Nacht aufm Kiez. Ich geh jetzt erstmal frühstücken.

Zum Wohl.

1 Kommentar :

Bob hat gesagt…

Recht hast Du. Auch wenn ich Haare im Waschbecken (in der Toilette sind sie mir egal) nicht so mag (weils immer den besagten fiesen Haarklumpen gibt) kann ich die Aroganz der Pingelsweiber auch nicht verstehen. Mir kam auch schon zu Ohren dass das Weibsvolk nicht minder schweinisch die Örtlichkeiten verläßt, also da sind wir Männer sicher keine Vorbilder sondern im höchsten Fall Gleichgesinnte. Aber mir ist grundsätzlich schleierhaft wie die Menschen teilweise den Ort der Verklappung verlassen. Da möchte ich wirklich nicht wissen, wie die zu Hause hausen. Im Übrigen gab es tatsächlich Untersuchungen was die Ansteckungsgefahr angeht und es konnte kein Fall von Fäkalbakterienwanderung festgestellt werden. Also, meine Damen, Entwarnung!!!