Dienstag, Juni 13, 2006

Sommersonnesonnenschein

Einunddreissig Grad. Ich sag das noch mal: heute werden einunddreissig Grad Celsius und ich habe keine Schuhe, die man zu kürzeren Hosen anziehen kann (da vorne kommt ne Wand und ich hab nicht die richtigen Schuhe an. Wo kommt dieser Spruch nochmal her?).

Also werde ich still und langbehost vor mich hinschwitzen. Deswegen ist die Wahl der korrekten Oberbekleidung dieser Tage von ausschlaggebender Bedeutung. Zumindest, wenn man, wie ich, zur Bildung wenig attraktiver Schwitzflecken neigt. Das Material sei saugfähig, flüssigkeitstransportierend, geruchsneutral und schick. Das ist gar nicht so einfach. Typisch weibliche Bekleidungformen fallen für mich aus. Wer mich kennt, weiß, daß ich nicht im Top zur Arbeit gehe. Obwohl natürlich hier Schwitzflecken durch fehlenden Achselhöhlenstoff ausfallen. Ruckzuck wäre ich plakatiert (Hurra, eine Litfassäule. Aber warum trägt sie ein Unterhemd?). Flatterkleidchen passen zu mir wie zu einem Riesenschnauzer. Bleibt das klassische T-Shirt.

T-Shirts sind durchaus gesellschaftsfähig und durch Schnitt und Form geeignet darauf hinzuweisen, daß ich menschlich und weiblichen Geschlechts bin. Leider sind T-Shirts zumeist aus einem Stoff gewebt, der sich bei kleinster Flüssigkeitsbenetzung in der Farbe vollständig verändert. Nein Jungs, wer jetzt die letzte Miss-feuchtes-T-Shirt vor Augen hat, komme wieder runter von der Phantasie. Die einzigen Frauen, die in der Lage sind, vorne an den Möpsen zu "schwitzen", sind stillende Mütter. Seht ihr? Es ist gar nicht so schwer, wieder dem Thema zu folgen.

Die Farbveränderungen changieren eher in dunklere Töne. Die richtige Phantasie wäre also Hippie. Wenn der Schweiß dann auch noch in regelmäßigen strömen die Bauchfalten und den Rücken benetzen würde, hätte ich ruckzuck ein prima Batikhemd. In den achtziger Jahren gab das mal eine Modeerscheinung, in der unter den Armen andersfarbige Dreiecke eingenäht wahren. Zumeist noch - wie bei heutiger Outdoorklamotte - mit Nietenlöchern versehen. Aber seien wir ehrlich. Das wünscht sich niemand zurück. Weil es von Anfang an so aussah, als hätte der Träger seine Poren nicht unter Kontrolle und als würde der Schweiß zusätzlich noch Löcher ins Material schießen.

Also, was ist die Lösung? Da es merkwürdig anmuten würde, im Radleroutfit in die Bank zu gehen, sehe ich dieser Tage immer ein wenig aus wie Steffi Graf. Nein, nicht wegen der Nase. Wegen des Polo-Shirts. Hier vereint sich Saugfähigkeit mit Farbkontinuität. Meistens. Für hartnäckige Fälle empfehle ich speziell die Farben schwarz und weiss. Weiss nicht unbedingt wenn es regnet.

Ansonsten weiß ich auch nicht weiter. Ich habe hier auf meinem Schreibtisch einen Ventilator stehen, der die Flecken kühlt und trocknet. Und ich habe ein Nordbüro. Das ist eh nicht so heiß. Also, Augen zu und durch.

Einen kleinen Hinweis möchte ich an dieser Stelle noch im olfaktorischen Eigeninteresse in die Welt hinausschreien. Der Sommer zeichnet sich ja doch leider besonders dadurch aus, daß diverse Hamburger gern ihren alten Schweiß noch ein wenig behalten und liebevoll immer wieder füttern, wodurch ihnen fast sichtbare Nebelschwaden auf Schritt und Tritt folgen und im Umkreis von zwei Quadratmetern sämtliche Nasenschleimhäute faulen lassen. Hey, bitte, einmal angeschwitzte Klamotte eignet sich nicht zum ungewaschenen Wiedergebrauch. Da könnt ihr noch so sehr eure Achselhöhlen seifen. Glaubt mir, alter Schweiß ist ungefähr so erotisch wie eine Darmspiegelung. Nicht, daß ich irgendein erotisches Interesse an euch hätte, aber wer weiß, vielleicht wäre die junge Frau da gegenüber ansonsten nicht abgeneigt gewesen?

Und heute mittag geh ich Schuhe kaufen. Womit ich bereits jetzt die Verantwortung dafür übernehme, daß der Sommer - Murphys Law - morgen vorbei ist. Sucht schon mal eure Wolljacken.

3 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Da bin ich wirklich froh, das mir diese durchaus interessant beschriebenen Phobien ausgewachsener Frauen nicht teile :-)

Man könnte es natürlich in einer STudie fassen: Wirkung äußerlich sichtbarer transpiranz auf sittliche Kollegen eines gutbürgerlichen Bankhauses. Oder halt ähnlich.

Mein Tipp: Frische Luft und Bier :-)

Anonym hat gesagt…

Übrigens, wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten :-)

Kühles Blondes hat gesagt…

aber nett, daß du mich als "ausgewachsen" bezeichnest kätzchen :)
*föhntfröhlichtieschersachseln-
trocken