Dienstag, Juni 27, 2006

Insekten

Unter meiner Eßzimmerlampe kreist eine einsame Fliege. Soll sie. So lange die Biester nicht in Scharen auftreten, ist mir das eine oder andere Insekt in der Wohnung durchaus willkommen. Ich breche zwar nicht in wildjuchzende Begeisterungsstürme aus, wenn sich an der Zimmerdecke eine Spinne häuslich eingerichtet hat, aber so lange sie mir nichts tut oder eine angemessene Größe, die ich nach billigem Ermessen bestimme, überschreitet, laß ich sie auch in Ruhe.

Diese Einstellung verschaffte mir schon den einen oder anderen skurrilen Besuch. Gerne hätte ich den Käfer, der obendrauf aussah wie ein Stück Baumrinde, noch etwas länger beherbergt. Auch die Spinne, die, wenn man sie erschreckte, einen Sturz aus großer Höhe wagte und im Fallen ihre Beine in ausnehmend merkwürdiger Art verknotete, um nach der Landung perfekt getarnt zwischen den Staubmäusen zu landen. Das war evolutionär. Ich nehme an, daß sie in meiner Wohnung geboren wurde und sich direkt anpaßte.

Und hier erreichen wir schon den Punkt, an dem mein Humor ein wenig ins wanken gerät. Ich lebe hier und habe bislang davon abgesehen, mich zu vermehren. Und das erwarte ich auch von den Insekten.

Kopulierende Fliegen haben nichts auf meinem Bein oder meinem Käsebrot zu suchen. Ich möchte keine Spinnenkokons entfernen und über das Zeug, was die Biester einem fürs nächste Jahr an die Fensterscheibe kleben, möchte ich nicht einmal ansatzweise nachdenken müssen. Macht das draußen. Oder es hat sich was mit friedlicher Koexistenz und fröhlichem Biene-Maja-Style. Dann werden hier andere Seiten aufgezogen. Aber hallo! Ich hoffe, daß war deutlich.

Dabei fällt mir ein: Fruchtfliegen. Bwürg. Die machen mir doch ein wenig Angst. Was sind das für Lebewesen, die sich immer passend aus dem Nichts materialisieren, sobald eine Banane etwas länger liegt? Leben sie vor der großen Bananenzeit im Untergrund versteckt und bereiten sich in geheimen Versammlungen, die nur Eingeweihte zuläßt, auf die Ankunft des großen Herrn Fäulnis vor? Reiten sie des Nachts Schlachten auf ihren stattlichen Silberfischrössern? Diese scheuen Tierchen sind nämlich ebenso schwer auszumachen und können nur in ganz seltenen Fällen beim weiden beobachtet werden.

Ein Rätsel, welches ich nicht zu lösen vermag. Ebenso wenig wie das Rätsel, warum Fliegen ständig unter einer Lampe kreisen, auch wenn diese nicht brennt.

3 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Da haben Sie ja wieder ein Thema kredenzt...
Insekten sind einfach nur lästig. Sogar über Ihre Lebenszeit hinaus. Jede Woche muss ich mein Mopped und Helm von fiesen Kadavern befreien, die zu allem Überfluss auch noch viele kleine Kratzer im Visier hinterlassen.

Interessant ist es, wenn man mit 120 km/h einen Maikäfer rammt. *Patsch*. Das kann an der falschen Stelle ganz schön zwiebeln *wimmer*. Bei meinem ersten Maikäfer dachte ich mich hat ein Vogel gerammt, hatte aber nicht Blut und Federn auf der Jacke, sondern einen dicken gelben Fleck *bäh!*

Soweit zu Insekten kontra Biker :-)))

Anonym hat gesagt…

fliegen kreisen deshalb ständig unter einer lampe, auch wenn diese nicht brennt, weil sie sich erhoffen, dass die lampe bald angemacht wird. glaube ich.

Anonym hat gesagt…

Als ich gestern das restliche Geschirr in der Spülmaschine verstauen wollte, kam da doch tatsächlich eine Fliege rausgeflogen, als ich die Tür öffnete .... Und NEIN, ich wünsche nicht, dass Du Dich über die hygienischen Verhältnisse in meiner Küche auslässt .... aber doof geguckt hab ich schon!