Sonntag, Juni 18, 2006

Hein vonne Werft

Wenn ich Sie mal kurz bekanntmachen dürfte: Leser - Hein, Hein - Leser. Hein ist mein PC. Hein kommt von der Werft und bringt die erwarteten Äußerlichkeiten mit. Hünenhaft ragt er empor und er bringt locker tausend Kilo auf die Waage. Der Bildschirm allein nimmt mindestens 1/4 meines Eßzimmers ein und da der Schiffbau bei Blohm & Voss nicht geräuschfrei abgeht, ist er etwas lauter. Damit auch er gehört wird. Immer noch.

Je nach Stimmungslage macht er entweder Tinnitus oder ein einziges langgezogenes meditatives Ooooooooooooooooom. Dann und wann tritt er mit Uschi, meiner Trocknerin, in Kommunikation, die im Nebenraum lautstark nach ihm zu rufen scheint. Wie das Mädel auf dem Pier, die voller Freude die Ankunft ihres Matrosen erwartet. Dann tönt es durch die Wohnung: Uuuuuuuuuuschhiiiiiiiii - Heeeeeeeeeiiiiiiiin. Wenn man sich dabei direkt vor Uschi platziert, wird einem ganz warm ums Herz.

Aber ich werde die beiden nicht noch einmal vereinen. In der Küche stehen schon genug verwaiste Kleingeräte.

Deswegen ist Hein jetzt maulig. Seit neuestem erfreut er mich des morgens beim Einschalten mit totaler Arbeitsverweigerung. Als hätte er selbständig Kontakt zum Marburger Bund aufgenommen. Zunächst passiert nach dem Einschalten gar nichts und dann brüllt er mir irgendetwas von einem "schweren Ausnahmefehler" entgegen. Er meckert darunter noch mindestens zwanzig Zeilen wütend weiter, aber ich hör ihm gar nicht zu.

Bislang begegnete ich seinen Sorgen wie eine echte Frau. Nix mehr mit humanem "runterfahren". Nein, ich stopfte ihm sofort mit dem Aus-Schalter das Maul. Zickereien in meiner Wohnung. Ich glaube, es hakt. (Auch Uschi nervt und trocknet nicht mehr korrekt. Der werd ich nachher aber mal gehörig den Filter polieren).

Heute versuchte ich zum ersten Mal, Hein zu verstehen. Ich puschelte ihn ein wenig mit dem Virenscanner und versuchte, ein wenig Ordnung in sein Inneres zu bringen. Leider verstehe ich überhaupt nichts von seinem Inneren. Aber wer versteht schon die Kerle. Hoffentlich habe ich ihm durch meine pseudopsychologischen Versuche nicht dauerhaft geschadet. Egal wie, immerhin schnurrt er jetzt behaglich unterm Tisch vor sich hin und reibt sich gelegentlich zärtlich an meinem Bein. Uschi scheint vergessen. Männer sind ja so berechenbar.

Er hat begriffen. Wer muckt muß ausziehen. Und ohne mich und Uschi dürfte es in seiner eigenen Flat ganz schön einsam sein.

7 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Hi
Endlich mal ein Blog mit richtig lesbaren Stories! Habe gerade einen Link auf die Blogwiese gesetzt, also nicht wundern über Traffic.
Gruss, Jens

Anonym hat gesagt…

Hitzekolle in HH :-) Herrlich *ggg*

Kühles Blondes hat gesagt…

du meinst oswald (so hot) kolle?
:)

Anonym hat gesagt…

Kaufe noch ein "R"

Anonym hat gesagt…

Hi, habe grad Deinen Blog gefunden. Bin grad auf Kur und hab mich deshalb solang nicht gemeldet. Bin bald wieder in HH.

Bob hat gesagt…

Fein, Schnuckelchen:) Hast Du den Rechner reanimiert und Benehmen beigebracht. Nur Frauen beherschen das in nicht-technischer Manier. So zärtlich bin ich mit denen nicht mehr. ´n paar auffe Fresse gibt es gleich nach dem Anschalten wenn mein Herbert (Heins Bruder im techno-Geiste) wieder die Mäuse streicht und nicht so will wie icke. Man muss sich das Technozeug gefügig machen sonst tanzt es einem auf der Nase rum. Und die ist schon ganz blau vom feiern... (oder doch von der WM-Sauferei?)

Kühles Blondes hat gesagt…

komm bobschatz, wir gehen jetzt meinen stabmixer verkloppen.