Ich bin ja unter einem christlichen Vorzeichen geboren. Ich wurde evangelisch getauft und auch wegen der Geschenke konfirmiert, ich bin dann und wann in die Kirche gewandert, meistens am Heiligabend, ich habe mich mit dem Katechismus beschäftigt und besaß eine Kinderbibel. Life of Brian habe ich mindestens zwanzig Mal gesehen. Aber das selbständige Denken und das kritische Geschnuppere an jedweden fundamentalistischen Häppchen und Dogmen aus Kirchen- und sonst welchen Kreisen, habe ich mir nichts desto trotz doch angewöhnt.
Leiden muß darunter keiner, weil meine Meinung zum Glück für die Welt – jetzt mal aus einem sehr realistischen Selbstbild aus betrachtet – mehr als unbeachtlich sein dürfte. Aber genau deswegen macht es viel Spaß. Spiele ohne Grenzen. „Fang den Papst“, „Wer kriegt die Steuer“ und „Aussträßler raus“.
Mit vorliebe greife ich mir hier und da die eine oder andere kleine evangelische Freikirche und schnuppere, nehme mir dann den Katholizismus vor, der übrigens ein wenig riecht wie ein alter Ofenkäse, die Evangelen, bei denen ich immer an Realschullehrer mit merkwürdigen Bärten und die SPD denken muß, die riechen ein wenig nach Hawaii-Toast, dennoch, alles nicht ganz unwürzig, danach entspanne mich bei den Neuapostolen, hole mir neuen Appetit bei den Mormonen, stecke meine Nase in den verwirrenden Hinduismus, sage kurz dem Allah und Siddharta und allen, die mit diesen da sonst noch so kreuchen und fleuchen kurz guten Tag, fülle meine Nase und freue mich, dass ich nichts von dem, was angeboten wird, kaufen muß.
Auch die Gemeinschaften, die sich hierzulande unter einem kirchlichen Deckmäntelchen präsentieren, aber eigentlich per definitionem als Sekte zu behandeln wären, verströmen einen durchaus anziehenden Geruch für meine neugierige Nase.
Einzig wobei die Nase immer wieder verstopft, sind die Scientologen. An Scientologen riechen hat so etwas von „an-Ammoniak-oder-Chlor-schnuppern.“ Ich gebe zu, ich weiß daher noch sehr wenig über die Jungs und Mädels. Ich trau mich da nicht ran. Allein, dass sie stinken, das ist mehr als deutlich. Da hilft auch kein Febreeze.
Das Zugpferd dieser Scheintologen ist ja Oberspinner Onkel Tom „stilleGeburt“ Cruise. Mittlerweile habe ich in den bei Friseuren, Ärzten und im Internet ausliegenden Zeitschriften so viel Amüsantes aber wirklich unglaublich bescheuertes Zeug gehört, über seine Lebenseinstellung, seine Lebensart, seine Katie „anoperiertesLächeln“ Holmes, seine Scheißologen, dass ich mir schon gar keinen Film mehr mit ihm angucken kann, ohne dass mich mein Unterbewusstsein zur vorsätzlichen Urananreicherung auffordert.
Wenn man jetzt denkt, der gute hat schon die unterste Mistschublade der Presse vor die Füße gekippt, er kann immer noch einen draufsetzen.
Gerade eben las ich noch mit hämischem Grinsen, dass sein Boss ihn rausgeworfen hat, weil die Gattin durchaus zu recht meint, der doofe Cruise hätte doofe Ansichten und mit Doofen will sie nicht spielen, arbeitete mich dann weiter zu dem Punkt, dass das Gör, welches bei der stillen Geburt leiden durfte, immer noch nicht der Öffentlichkeit vorgestellt wurde (gestatten, Suri Hauser), da lese ich eben, dass Onkel Tom zum ersten Mal etwas tat, was ich wundervoll finde. An Symbolträchtigkeit gar nicht mehr zu überbieten. Gerade wenn man annimmt, dass er ja nur Dinge tut, die mit den Lehren und Anweisungen dieses Habbarsch-loch konform gehen.
Tom „Glücksschwein“ Cruise hat den ersten Kackehaufen seiner Tochter in Bronze gießen lassen.
Wundervoll. Die Scientologen haben das Ziel, aus Scheiße Gold zu machen. Weils aber anscheinend nicht klappt und spätestens der Geruch des alten Aggregatzustandes sich immer wieder durcharbeitet, machen sie einfach einen Abdruck von der Wirklichkeit. In Bronze. Sieht ja fast aus wie Gold, ist aber viel billiger. Augenwischerei gelungen. Herzlichen Glückwunsch. So viel Selbsterkenntnis hätte ich dem Kruse gar nicht zugetraut.
Eine wundervolle Nachricht, die ebenfalls hoffen lässt, zum Schluß:
Paris Hilton lässt sich zum Mond schießen. Oder ins All. Auf alle Fälle weg. Mit Glück landet sie hinterher da wo der Pfeffer wächst.
3 Kommentare :
Bin über Flocke hierhin geraten, habe mal 'ne halbe Stunde zurückgelesen und bin begeistert. Schönes Blog, viele angenehmdurcheinandere Gedanken. Ich freu' mich auf mehr.
Der Tom ist ein Fake ;)
Hach was hab ich wieder geschmunzelt. Schön so... Tante Kruse ist auf dem Weg ein echter Schweinseintologe zu werden und wir wünschen ihm auf diesem Wege viel Glück...
Und Du... weiter so... dann wirst Du sicher auch mal eine Sekte gründen und lustige Dinge mit deinen Kindern anstellen:)
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