Freitag, Oktober 26, 2007

Von der Anfängergruppe in die "alte Herren"

Zunächst vorweg: Iiiiich kaaaaaaann wieder laufen!

Yieeeeha. Zwar noch etwas unrund und Drogen sind auch noch nicht gänzlich vom Speiseplan gestrichen, aber ich komm wieder ohne Krücken zum Klo und lauf nicht mehr wie der Glöckner von Notre Dame. Super. "Mein Camino" darf wohl auch langsam enden.

Apropos Camino und Notre Dame. Falls ihr noch Lust habt auf ein paar Fotos, also, an mir solls nicht liegen. Notre Dame...gehen wir kurz noch einmal zu dem einzigen Regentag zurück. Glöckner, Kamel? Man glaubt ja nicht, was so ein Poncho aus einem Menschen machen kann:









Und hier noch ein kleiner Exkurs in Bines Liebesleben. Nachdem ich Meike meinem Verlobten vorstellte, hat es so sehr zwischen den beiden gefunkt, daß ich ihr zuliebe die Verlobung gelöst habe. Er zieht jetzt in die Schweiz. Ich wünsche beiden nur das beste.

Aber zurück auf den Weg. Ich möchte euch doch gern noch unsere nächste Wandergruppe vorstellen, die uns sozusagen wie gerufen kam. Wie ich schon mal andeutete, flogen zwischen Meike und mir anfänglich durchaus auch mal ein paar Fetzen. Typischer Weiberkram. Jetzt einmal abgesehen von uns zwei Süßen ist wohl allgemein bekannt, daß mit typischem Fetzenweiberkram beschäftigte Weiber dazu neigen, sich sehr intensiv mit der Klärung, der Analyse, dem Übelnehmen und der Definition von Situationen zu beschäftigen, daß sie a) ihrem Umfeld damit ganz schön auf den Sack gehen, b) gar nicht mehr aus diesem Beziehungsohrenkram rauskommen (Das sind diese Momente z.B., wo er sagt: Guten Morgen und sie ihn anbrüllt "Koch deinen Kaffee gefälligst selbst, du Arsch") und c) die Situation in keinster Weise klären, sondern sich in einer Katastrophenspirale immer weiter in den Abgrund drehen. Bis einer heult.

So war das bei Meike und mir natürlich nicht, aber es flogen aus hier nicht näher bezeichneten Gründen die Fetzen. Nein, nicht wegen des Verlobten. Aber wie kommt man aus einer Fetzensituation am besten raus? Indem man sie in eine Ecke stellt und sich erstmal mit Menschen umgibt, die nicht fetzenkompatibel sind, Fetzen noch nicht mal erkennen würden, wenn sie sie sehen, also nichts tun, um die Schraube zu unterstützen. Die "Jungs" waren eine unglaublich hilfreiche, angenehme und lustige Gesellschaft und auch Hilfe auf unserem Weg.

Darf ich vorstellen:



Manfred "ich träum hier immer einen Scheiß zusammen", oder wie ich ihn insgeheim nannte, der Almöhi. Immer vorneweg mit Düsenantrieb und netten Geschichten aus dem Leben.


Ludwig, der Marathonman. Hochleistungssportler, auch mit Düsenantrieb, welcher sich anfänglich jedoch hinter einer Erkältung versteckte. Auskuriert sah man ihn zumeist am Horizont verschwinden.



Jürgen, ein Sonnenschein mit klasse Wortwitz (Gut, wir sind irre. Aber bei normalem Aussehen) und einem schwer vereiterten Zeh, den wir zwischendurch am liebsten irgendwo angebunden hätten um ihn zur Pause zu zwingen. Also Jürgen. Nicht den Zeh. Die wollten sich nicht trennen. Doch solche Mütterlichkeiten kann man sich wohl schenken. Er kam natürlich gut an und ich hoffe, daß es seinem Fuß wieder fabelhaft geht.

Und last, but not least



Jupp "Ich weiß auch nicht warum, Kinder und Hunde kommen ständig zu mir". Mit einer orthopädischen Meisterleistung als Gepäck, der Beharrlichkeit einer Wanderdüne und einem Riesenschalk im Nacken.

Jungs, uns hätte echt nichts besseres passieren können. Das war ne klasse Zeit mit euch. Wie von selbst lösten sich die vorher mit Meike angestoßenen Knoten, wie von selbst hatten wir auf einmal ein gleiches Tempo, wie von selbst war mit einem mal klar was wir wollen und wir hatten völlig unstressig mit einem Mal einfach eine gute Zeit und unglaublich viel Spaß miteinander. Warum? Keine Ahnung. Aber es hat funktioniert.

In diese Zeit fällt übrigens auch der Pfannkuchen, auf den ich ja noch kommen wollte. Meine Wünsche ans Universum verpufften ja zumeist ungehört. Entweder wünsche ich nicht richtig, die falschen Wünsche oder der diensthabende Wunscherfüller ist grad in der Pinkelpause. Bei Meike klappte das dafür umso besser.

Eines morgens beim Frühstück murmelte sie vor sich hin. Hmm, heute hätte ich total Lust, Pfannkuchen zu essen. Gefolgt von resigniertem Seufzen und gemeinschaftlichem Loslatschen.

Gegen Mittag passierten wir eines der weitverbreiteten Kuhscheissedörfer in den Hügeln ("Wer es schafft, heute nicht in Kuhfladen zu treten, hat gewonnen". Es gewann nie jemand. Diese Landminen sind da flächendeckend ausgelegt) . Mit einem mal trat eine kleine Hutzelfrau, die leider nicht fotografiert werden wollte, um die Ecke und trug....geeenau: Einen Teller mit Pfannkuchen und eine Schüttelbuchse mit Zucker.

Das war wirklich kaum zu glauben. Und lecker.

4 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

*lach* Vielen Dank für diese Fotos. Die Glöcknerin von Notre Dame... *g* Das sind möglicherweise gewisse Ähnlichkeiten vorhanden. Zumindest der vornübergebeugte Gang ist klasse. :-))

*g* Ich kann große Töne spucken. Nach so einem Marsch könnte man mich in die Klinik einweisen, weil ich ein körperliches und psychisches Wrack wäre. ;-)

Anonym hat gesagt…

Moin Bine!

Ich wollte den Abend eigentlich noch anrufen und nach der Pfannkuchengeschichte fragen.... Die hatten Du und ich bei all den anderen Camino-Geschichten total vergessen.... Danke für die Aufklärung, sonst hättest Dus heut Abend aufklären müssen, aber jetzt trinke wir einfach ein Astra zusammen!

Forza St. Pauli, bis nachher! bi.

Anonym hat gesagt…

Quasimodo auf Pilgertour. ho ho ho,
da hab ich tierisch gelacht.

Den Verlobten einfach so weiterreichen? Wahre Geschwisterliebe? Komm, geb zu, du hast gemerkt, der hat ja doch nur Holz im Kopf (Tischler? Zimmermann? ).

Anonym hat gesagt…

He Michi
Hm, wat soll isch denn davon halten??? Zu holz für Sabine ist immer noch gut für Schweschta??? potz, gut kenn isch dir nisch;-) Dann würd ich Dir jetzt aber mal meinen Süssen, der mitlerweile auch schon stubenrein ist, auf den Hals hetzen und dann aber gute Nacht Marie...nä

Und Pfannkuchen machen kann er auch, jawohl!

Die zweite Streithenne;-)