Freitag, Oktober 20, 2006

Backen mit Alkohol

So sei es denn beschlossen und verkündet. Morgen werden im Hause Bine Ofen und Teigbatzen angefeuert, Duft und meditative Erlebnisse zu verbreiten, in denen man sein Leben wiederfindet. Wie seinerzeit in der Sesamstraße bei der Episode: Toastbrot, das war dein Leben.

Warum "Backen mit Alkohol"? Reine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Da ich heute abend lieben Besuch, mit der man nicht "für gut" weggehen kann, bekomme UND auf dem Kiez zum Geburtstag geladen bin, ist die Wahrscheinlichkeit von Restalkohol am morgigen Tag nicht gering. Möglicherweise werden wir uns die Zeit des Backens nebenbei mit einem hübschen Glas Rotwein vertreiben. Oder aber wir kippen das Zeug in den Teig. Das gefällt mir grad am besten.

So schwebt mir vor, frühkindliche Klackermatscherlebnisse mittels des Baues von Rumkugeln wieder lebendig zu machen. Und für die unbedarfte Zeit des Legospiels durch aufeinandergestapelte Butterkekse den Hund zu kühlen. Um die Zeit der Pubertät zu unterstreichen, müßte ich eigentlich etwas backen, was mit Eckes Edelkirsch Creme zu tun hat, auch wenn sich mir bei dem Gedanken der Magendeckel verkrampft. Vielleicht werde ich einfach so tun, als hätte ich damals mehr Baileys getrunken.

Um die Zeit des Heranreifens und sich-findens zu symbolisieren müßte ein Rotweinkuchen her. Je nach Entwicklungsstand fängt ja jeder Mensch zwischen dreissig und vierzig an, über Nacht zum Weinkenner zu mutieren.

Gar nicht lang danach beginnt dann schon die Zeit der Schwarzwälder Kirschtorten. Aber hier werde ich in meinem und eurem Interesse die Finger von lassen. Meine feinmotorischen Fähigkeiten sind in keinster Weise geeignet, eine akkurate Torte zu bauen, sondern beschränken sich darauf, Teigbatzen in Formen zu stopfen.

Deswegen wird diese Zeit hier eher weiblich durch einen Eierlikörkuchen dargestellt.

Aber was machen wir für den Lebensabend? Mir fällt nichts ein. Zur Not werden wir halt einfach einen rappeltrockenen Rührkuchen, einer von der Sorte, nach dem man zwei Stunden staubig ausatmet, bis unter den
Rand in Asbach Uralt oder noch Furchtbarerem, Fernet Menta oder so, tränken. Und dann werden wir den Kuchen feierlich im Garten beerdigen.

Nette Idee, aber ein büschn viel Kuchen für jemanden, der eigentlich kaum Kuchen ißt. Also, helft mir. Am Sonntag wird das, was wir morgen tatsächlich aus dem Ofen ziehen, zum freien Verzehr angeboten. Wer Lust hat, mit uns Kindergeburtstagskaffee zu spielen, ist herzlich eingeladen. Ernsthafte Anfragen nach der Adresse (Mailaddy im Profil) werden beantwortet und hierdurch möglicherweise animierte Stalker seien gleich darauf hingewiesen, daß ich in dem Fach Psychoterror deutlich bessere Noten erzielen würde. Der Spieß würde umgedreht und der Kuchen würde euch im Halse steckenbleiben.

Alsdann. Laßt mich nicht auf dem Gekrümel sitzen.

Prost.

6 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Also ich bin ja für Rotwein-Kuchen, mein absoluter Favorit... Bailey's-Muffins sind aber auch sehr zu empfehlen. Rezeptinteresse?

Anonym hat gesagt…

was die sybolisierung des lebensabends oder dessen abschluß angeht, gibt e ja eigentlich nur eine backtechnische möglichkeit: Butterkuchen!
den gibt es auf beerdigungen. da ist zwar kein alkohol drin, aber den gibt es immer dazu, damit beim letzten geleit kein auge trocken bleibt und sich die verwandschaft zu fortgeschrittener stunde die köppe um die erbschaft einhaut.
ich bin gespannt ;)

Kühles Blondes hat gesagt…

was immer ihr euch zu fortgeschrittener stunde um die köppe haut....bei mir gibts nix zu erben. daß das mal klar ist.

Anonym hat gesagt…

Ich will Heidesand... *ggg*

Anonym hat gesagt…

So'n Scheiß..... ich kann nicht kommen :-(

Singamoebe hat gesagt…

Backe backe Kuchen, die Bine hat gerufen ;) Und ich backe mit und halte alles im Bild fest jawoll