Samstag, Juni 15, 2013

Steig

Heute war der letzte Tag unserer "Rundreise" welchen wir eigentlich mit einem Besuch auf den Vestmannaeyjar-Inseln krönen wollten, bevor wir morgen von Steig aus über Reykjavik zu unserem Ferienhaus zwischen Reykjavik und Akranes fahren. Und was war? An der Fähre teilte man uns lapidar mit, dass derzeit auf den Inseln irgendwelche Footballcompetitions sind, die heute enden, weswegen die Rückfahrfähren leider ausgebucht seien. Blöd. So mutig, einfach ohne Vorbereitung über Nacht auf die Inseln zu fahren, waren wir nicht, also hatten wir "frei".

Hier die Inseln zumindest von der Ferne..


Und unsere allgemeine Schmähung in Richtung Vollfähre.


Die Strände hier sind allesamt Vulkanascheschwarz, weswegen es eigentlich keinen Unterschied macht, ob man in Farbe fotografiert oder in schwarz-weiß. Doch urteilt selbst..




Wir nutzten also den Tag, um uns schon mal die ganzen Wasserfälle der nächsten fünfzig Kilometer in Ruhe anzuschauen. Leider war das Wetter zunächst etwas unwillig, so dass wir uns erstmal aus dem sicheren Schutz des Autos den derzeit gefährlichsten Vulkan Islands anguckten. Die Hekla. Hier ist schon seit ein paar Jahren der turnusmäßige Ausbruch ausstehend und man rechnet sozusagen täglich mit dem alten Drachen. Die Hekla ist übrigens Namensgeber für den Drachen in Astrid Lindgrens "Gebrüder Löwenherz". Passend, wie ich finde. 



Danach begaben wir uns auf die Spuren der Njälls-Saga. Eine der ältesten Sagas Island. Nachdem wir uns durch eine Ausstellung lasen und hinterher schon ganz rammdösig waren vor lauter Mord und Totschlag und wer wieder die Haussklaven von wem zuerst erschlagen hat und wer wen beleidigte, weil er ihm sagte, er wäre jede neunte Nacht ein Weib, und daraufhin von dem erschlagen wurde und welche Morde gegeneinander aufgerechnet wurden und für welche vom Thing ein Entgelt festgesetzt wurde und dass der Gunnar ein böses Weib hatte, die ihm in den Rücken fiel, weil er sie ohrfeigte, als sie den Sklaven totschlagen ließ, der seine Kinder großgezogen...also, interessant, aber auf einmal echt viel, trafen wir in einem Raum ein paar Ladies aus dem Ort, die dort eine 90 Meter lange Wandstickerei nach dem Vorbild einer uralten Stickerei anfertigen. Eigentlich machen alle aus dem Ort mit. Ein paar Meter haben sie erst fertig.


Super Geschichte.

Danach nutzten wir das plötzlich anwesende gute Wetter, um meinen täglichen Schwimmbedarf hier abzuleisten. Auf dem Rückweg wollten wir noch einmal unser Glück bei einem der Wasserfälle versuchen.

Nun waren wir die ganze Zeit auf Island sehr verwöhnt, was die Touristendichte anging. Klar waren wir - außer auf fast allen Strassen - selten allein, dich die paar Mitgucker an touristisch interessanten Plätzen waren eher homöopathisch. Heute trafen wir beim Seljalandsfoss zum ersten mal auf dieses Bild


Jede menge Menschen, jede menge Busse. Ich bin sehr froh darüber, dass die Rundreise um ist und würde immer wieder die Vorsaison wählen, sofern ich nicht ins Hochland möchte. Da sind derzeit nämlich noch viele Pisten gesperrt.

Den Seljalandsfoss nahmen wir noch mit, den Skogafoss werden wir morgen früh anfahren in der Hoffnung, dass es da noch nicht so voll ist.


Aber wie schon mal erwähnt, Wasser fällt hier eigentlich fast überall aus den Steinen.

Weil wir schon mal dran vorbeifuhren, warfen wir auch einen Blick auf die Ausstellung eines Bauern, der direkt unter dem Eyjafjallajökull lebt und einen Film über den Ausbruch und die Folgen und das ganze drumherum gemacht hat. Hier ein paar Bilder



Das war schon ganz schön beeindruckend. "Ash to go" kauften wir allerdings - bei aller Betroffenheit und Anteilnahme - nicht.

Und weil wir es nicht zu den Vestmännern geschafft haben, haben wir uns heute beim Abendessen selbst welche gebastelt. 





Ganz schön zum fürchten.

Jetzt muss ich nochmal schnell nachdenken, was haben wir eigentlich gestern gemacht? Ach ja, im großen und ganzen waren wir nur in the Road und am Strand, Höhlen gucken und Bine war schwimmen und wir haben geruht. Muss ja auch mal sein.

Ach so. Ich habe noch erste zarte Bande zu einem Einheimischen aufgenommen. Ich wäre allerdings froh, wenn die einem nicht immer die Hände ablecken wollten.



Das ist übrigens unser Auto. Es war nicht ganz so dreckig als wir es bekamen und wir haben seinen Wert schon halbiert, weil die Kilometerleistung verdoppelt. Wir sind schon locker 3300 Kilometer gefahren bis jetzt und es war niemals anstrengend oder langweilig....na gut, langweilig schon mal ein wenig in der Mondlandschaft oder im dichten Nebel. Im halbdichten Nebel hingegen war es teilweise traumhaft unrealistisch und geradezu mystisch.




Eben sieht es noch so aus


Und dann fährt man ein paar Meter um die nächste Ecke und steht hier



Ich wüsste nicht wo ich anfangen sollte wenn man mich fragen würde, was ich an Island toll finde und ich kann es immer noch nicht so richtig Glauben, dass ich das wirklich alles gesehen habe. 

3 Kommentare :

Der Lange hat gesagt…

Boah Ey, endgeil!
;o)

Kühles Blondes hat gesagt…

Ich bin so froh, dass Du das sagt :)

Der Lange hat gesagt…

Ich bin ja Auch endgeil! ;o)