Freitag, Juni 14, 2013

Höfn/Arnanes

Die letzten beiden Nächte haben wir im Gästehaus  Arnanes bei Höfn verbracht, in dem es nicht nur fabelhafte Küche gab - leider nur an einem Abend - sondern auch mal einen Rum mit Portwein für die Bine. Der Wirt schaute zwar schräg, mischte dann aber kräftig mit etwas zu viel Port. Danach konnte ich auch gleich ins Bett gehen.

Vorher, also auch noch vor dem Drink, durfte ich zwei lokale Spezialitäten probieren, von denen eines der durchschnittliche Isländer wahrscheinlich auch eher selten isst. Nämlich Hakarl, den Gammelhai. Touris essen sowas aber und ein Schweizer am Nachbartisch war so frei. Sobald das Zeug geliefert wurde, saß ich wie ein bettelnder Hund neben ihm. Nicht wirklich, um das Zeug auch zu essen, ich wollte wissen, wie es riecht, und wollte sehen, was er beim Essen für ein Gesicht zieht. 

Am Ende musste ich fairerweise dann doch einen Brocken probieren und ich muss sagen, dass es sich schlimmer anhört als es war. Das Viech riecht ein wenig nach Ammoniak. Wie ganz starkes Lakritz für Optimisten und ganz alte Pisse für Pessimisten. Die Konsistenz hat was meeresfrüchteartiges. Mehr als das kleine Stück hätte ich allerdings nicht gegessen, weil er mir seinen traditionell dazu gelieferten isländischen Schnaps nicht übergeben wollte.

Ein anderer Gast hatte sich als Vorspeise isländischen gesalzenen Trockenfisch bestellt, von dem er mir freiwillig etwas rüberreichte, bevor ich bei ihm am Tisch hechel. Der Trockenfisch schmeckt im ersten Moment wie Holzspan mit ganz leichtem Fischaroma. Mit ordentlich Speichel - oder Schnaps, den der aber auch nicht rausrücken wollte - war es aber recht schmackhaft. Also, bevor man verhungert, tut es auch Trockenfisch.

Die Hauptattraktion der letzten beiden Tage war allerdings der Wahnsinnsgletscher Vatnajökull sowie die vorgelagerte Gletscherlagune. Sehr kalt und windig war es, aber was will man bei so nem alten Wandereisriesen auch anderes erwarten. 

Wir führen zunächst mit einem Amphibienboot über die Lagune und führen dann mit einem Guide an den Gletscher, schnallten uns Eispickel unter die Füße und ab ging eine sehr anstrengende und faszinierende Wanderung über das Eis. Das war unglaublich großartig. Hier ein paar Fotos













1 Kommentar :

Der Lange hat gesagt…

Nicht das du denkst ich lese deinen Blog nicht, weil mein letzter Kommentar so lange her ist. Es ist einfach nur so, daß ich immer so geplättet bin, von den Eindrücken die du da immer mal so auf den Kontinent rüberschiebst. Und wäre ja auch öde, wenn ich unter jeden Beitrag immer nur:
"Boah Ey, endgeil!"
schreiben würde, oder?
Ich wünsche euch noch ganz viele tolle Tage!
Und falls es Bi noch interessiert: Im Pokal gehts auswärts gegen Preussen Münster. Das riecht mal wieder nach Erstrundenaus :(