Morgen ist Siebenschläfer. Und ich bin auch schon müde. Schon seit Sonntag komm ich einfach nicht mehr ausm Quark. Ob das was mit Siebenschläfer zu tun hat? Eher nicht. Nett meinende Menschen, die tagsüber damit konfrontiert sind, daß ich nach jedem zweiten Satz einmal wie ein brüllender Löwe meine Futterluke aufreisse um mich mit neuem Sauerstoff zu versorgen, haben mich zwar darüber aufgeklärt, daß die mich umhüllende Müdigkeit vom Wetter kommt, was ich allerdings nicht glaube. Um nicht zu sagen, ich weiß es.
Das Wetter ist mir in der Regel nämlich wurscht. Ich habe nix gegen Regen und ein Gewitter bringt mich nicht zitternd mit dem Blutdruckmeßgerät in die Sofaecke, sondern begeistert an die Fenster, um diese aufzureissen und mich an dem Donnern, Blitzen und Strömen zu erfreuen. Wenn es mal ein wenig herumschwült, schwitze ich tapfer vor mich hin und hänge vielleicht zufrieden meine Füße in die Alster.
Das Wetter hat mich noch niemals vor Müdigkeit gelähmt. Das schaff ich immer selbst.
Den Stab für die aktuelle Müdigkeitsphase hat Dorit, meine PC, gebrochen, nachdem sie am Sonntag kurzfristig entschied, Harakiri zu machen. Nix ging mehr. Ich weiß nicht, was mit ihr los war. Mein technisches Verständnis ist ja leider nicht der Rede wert. Fühlte sie sich vernachlässigt? Versank sie vor Scham weil sie am Samstag für eine Diplomarbeit gefilmt und interviewt wurde? Habe ich Dinge über sie verbreitet, die ihr mißfielen? Ich werde es nicht mehr herausfinden.
Als sie so halbtot vor mir lag, warf ich meine Pläne für den Sonntag über den Haufen, wühlte hektisch in meinem Telefonbuch und organsierte einen netten PC-Rettungsdienst. Während der Reanimation am Nachmittag vergnügten der Notdienst und ich uns damit, irgendwelches Zeugs aus dem Kühlschrank wild zusammenzukochen und dabei die im Kühlschrank vorhandenen Weinreserven auszutrinken.
Und das ist mentaler Genickbruch. Wein am Nachmittag zieht mir die Füße weg. Sobald der Pegel fällt, fallen auch meine Äuglein und ich in einen tiefen Schlaf. Um acht Uhr abends war es dann so weit, ich versank im Reich der Träume und erwachte um Mitternacht frisch gestärkt, erholt und nüchtern.
Kein guter Plan. Nein, kein guter Plan.
Bis vier versuchte ich alles, was man in schlaflosen Nächten so probiert. Ich las, ich hörte ein Hörbuch, weil ich bei vorlesen eigentlich immer einschlafe, ich stand auf und lief ein wenig durch die Gegend, ich trank Milch, ich hielt meine Handgelenke unter kaltes Wasser, ich lag herum, ich beschäftigte mich mit meiner persönlichen Art des Schafezählens, wobei es um räumliche Vorstellungen von Langweiligem geht, dem Alphabet zum Beispiel und beschäftigte mich ernsthaft mit der Überlegung, Papiere zu sortieren oder zu bügeln. Nachdem ich gegen vier endlich wieder einschlief kann man sich denken, daß der Fitneßfaktor am Montag knapp unter Null agierte und ich am Abend so bleiern müde war, als hätte ich an jedem Finger einen Backstein hängen.
Weil ich nicht schon wieder am frühen Abend die Couch beschlafen wollte, trank ich eine Tasse Kaffee als ich von der Arbeit kam. Ich war immer noch müde. Ich trank noch einzwei Tassen Kaffee. Ich blieb müde. Bis drei. Doofer Kaffee.
Wenn das so weitergeht, bin ich am Siebenschläfer ein um-sieben-Schläfer.
Paßt ja.
1 Kommentar :
Und? Was macht dein PC? *räusper* Deine PC-Dame, meine ich? Geht sie wieder? ;-)
Komisch... in der Nacht von Sonntag zu Montag konntest du partout nicht einschlafen? Merkwürdig. So ging es mir nämlich auch. Irgendwann gegen zwei Uhr sind mir die Augen zugefallen, dafür wollten sie am Montag gar nicht aufgehen. *g* Aber ich hab nicht am Nachmittag die Weinreserve aus dem Kühlschrank geplündert. Hab nämlich keinen Wein im Haus. *schnief* Muss ich dringend ändern. :-))
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