Donnerstag, Oktober 26, 2006

Bettgeschichten

Heute ist ein großer Tag. Nicht nur, daß es für diese Jahreszeit außergewöhnlich warm ist, nein, heute wird das dritte organische Wesen in dieser Wohnung ausgemustert. Neben mir und meinem Kühlschrank dürfte sich nämlich auch meine Matratze mittlerweile eines emsigen Eigenlebens erfreuen. Eigentlich mag man da gar nicht drüber nachdenken, was sich da mittlerweile in den fünfzehn Jahren, die ich sie schon beschlafe, angesiedelt hat.

Ich stelle mir das ungefähr so vor wie in dem Buch "Teppichvölker" von Terry Pratchett. An jeder Ecke lebt eine eigene kleine Lebensform, die vom Bergbau an den Federschächten leben und die sich ausgezeichnet auf die nächtlichen Erdbeben eingestellt haben, die dadurch entstehen, daß ich mich auf die Matratze werfe und herumwühle, bis ich die perfekte Einschlafposition gefunden habe. Meine Milben tragen bestimmt Rüstung und Helm. Würde ich ihnen auf alle Fälle zu raten.

Die ultimative Einschlafposition ist gar nicht so leicht zu finden. Zunächst liege ich meist auf dem Rücken. Das macht aber keinen Spaß. Also drehe ich mich auf die Seite und ordne meine Gliedmaßen in etwa so an, wie man es von der stabilen Seitenlage aus den erste-Hilfe-Kursen kennt. Dann wühle ich mich wieder hoch und versuche die gleiche Position auf der linken Körperhälfte. Wieder nichts. Ich beginne also, zwischen all den Kissen und Decken das puschelige Nackenkissen zu suchen, finde es meistens neben dem Bett auf dem Boden, drehe mich wieder nach rechts und habe dabei das Nackenkissen wie einen Teddy im Arm, damit sich mein Kinn darauf stützen kann. Nach etwa einer Minute Einschlafversuch beginne ich, wie irre auf das Kopfkissen einzuschlagen, damit sich dort eine Kuhle bildet und es aufhört, mir den Hals in unnatürlicher Art abzuwinkeln.

Wenn ich es so weit geschafft habe, merke ich, daß irgendwo ein Leck in der Deckenumhüllung ist, wodurch kalte Luft meinen von der Müdigkeit aufgeheizten Leib traktiert. Also beginne ich mit der logistischen Meisterleistung, bei möglichst wenig Bewegung, mittels Fußtritten und leichten Drehbewegungen des Körpers, die Ränder des Deckbettes unter meinen Körper zu stopfen. Und alles für die Katz. Wenn ich morgens aufwache, liege ich meist bettfüllend mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken.

Die Matratze wurde soeben geliefert und von mir bereits mit neuer, frisch duftender Bettwäsche belegt. Am liebsten würde ich mich jetzt hineinkuscheln und schon einmal Probeschlafen.

Leider ist Mittag und ich bin gar nicht müde.

Schade eigentlich.

8 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Arbeitslos? Oder warum so viel Zeit zu schreiben? ICH habe noch nichtmals die Zeit Deinen Kram zu LESEN!*Wo kriegen die Leute bloss ihr Geld für Habitat und Nahrung her? ARGE?*

Kühles Blondes hat gesagt…

ich schreibe schnell und denke schnell. in meiner freizeit. du liest langsam. in deiner arbeitszeit. wer verdient denn hier sein geld. hm?
:)

oldmarty hat gesagt…

Meine wird auch schon bald ihre 10 Jahre alt und möchte nicht da meine Mitbewohner kennen lernen. Bin mir auch schon am überlegen mir eine neue zu kaufen.

Ich hoffe du hattes eine schöne erste Nacht da und bist heute Morgen wie ein junges Reh ( was du ja auch bist) aus dem Bett gehüpft.

:)

Kühles Blondes hat gesagt…

marty: entspannt und ausgeruht. tolles teil. aber reh? ich wär gern noch liegengeblieben.

lorretti hat gesagt…

komische leute, diese anonymen motzer ... sehr komische leute

ich wünsch dir jedenfalls ganz viel spass mit deiner neuen schlafunterlage und süsse träume.

Kühles Blondes hat gesagt…

..was ist eigentlich in diesem zusammenhang "ARGE"? arbeitslosengeld kann das nicht sein. das wäre schlechter stil. und schlechten stil würde sich jemand, der "habitat" schreibt, sicher nicht erlauben.
heh, anonym aus köln...klär uns doch bitte auf.

Anonym hat gesagt…

Hallo kühlesBlondes, bin durch einen Link bei Bogwiese.ch auf deine Seite aufmerksam geworden. Als Kieler und Biertrinke hat mich der Name neugierig gemacht. Wie auch immer...
Bei dem anonymen Schreiber des ersten Kommentars dachte ich zunächst an den Vornamen, aber den würde er wohl nicht mit einem Fragezeichen versehen...dann fiel mir nur noch Arbeitsgemeinschaft ein, was auch nicht recht passen wollte. Allerdings scheint er doch etwas in der Richtung gemeint zu haben, google hat mir folgenden Hinweis gegeben: "ARGE - Arbeitsgemeinschaft mit Arbeitsagentur und den jeweiligen Kommunen"
Vielleicht meint er aber auch schlicht ARbeitslosenGEld?
Viele Grüße aus der Schweiz
Axel

Kühles Blondes hat gesagt…

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