Bei frühlingshaften Temperaturen Glühwein trinken, das war meine Vorweihnachtszeit. Abwechselnd zu dick oder zu dünn angezogen schwitzen oder frieren. Die Jahreszeit schrie nach Rollkragenwollpulli und das Wetter bat um Blüschen. Ich hatte stets den gefüllten Taschenofen im Anschlag, um doch nur wieder das Feuerzeugbenzin verdunsten zu lassen. Ein Dezember wie ein Frühling. Gewöhnungsbedürftig? Nicht unbedingt. Unschlüssigkeit ist mir nicht ganz fremd. Ich versteh das Wetter. Und wenn ich ehrlich bin, hab ichs ganz gern warm. Kühl bin ich selbst genug. Eigentlich ist es mir echt schnurz, obs im Dezember schneit oder nicht.
Es ist etwas ermüdend, immer wieder von allen Seiten darauf hingewiesen zu werden, daß es noch nie so warm war wie in diesem Dezember. Was im übrigen nicht ganz richtig ist. Ich erinnere mich dunkel, daß es im August deutlich wärmer war. Mit diesen Bemerkungen haushalte ich allerdings sehr sparsam. Es gibt originellere Möglichkeiten, in entgeisterte Gesichter zu blicken.
Doch heut war es so weit. Es hat geschneit. Und trotz aller Wetteregalheit fühlte ich mich heute morgen, als ich mit dem Kaffeebecher ins Wohnzimmer schlurfte und mit einem mal mit großen Augen das ebenso große weiße Geriesel sah, wie Pippi Langstrumpf und Michel von Lönneberga zusammen. Raus auf den Balkon, Mund auf und Flocken fangen. Eklig? Neinnein, das ist ungefährlich. Gelber Schnee kommt selten von oben. Hoffe ich.
Ich habe mir den Tag dick im Kalender angestrichen. Nur für den Fall, daß im nächsten Jahr jemand behauptet, daß es im Jahr 2006 keinen Winter gegeben hat. Klugscheißen macht Spaß.
Mit Pipi, nein, nicht dem gelben Schnee, dem Lindgren-Terminator, und Michel habe ich mich übrigens über die Weihnachtsfeiertage amüsiert. So ist das. Tausend tolle Filme laufen und was guck ich? Pipi, Michel, Heidi und Stuart Little. Wenn man sich ein Mal im Jahr wieder in die alte Rolle als Kind im Familienkreis begibt, dann hat das originelle Auswirkungen.
Um mir das Daumenlutschen wieder abzutrainieren und mich langsam wieder auf mein wahres Alter und meinen Job in der Bank vorzubereiten, bin ich am zweiten Feiertag ganz ganz lange aufgeblieben. Und einen Krimi hab ich auch geguckt. Ich habe mich nicht hinterm Sofa versteckt und auch nicht den Ton weggedreht als es spannend wurde. Was allerdings nur daran liegt, daß der Papagei die ganzen Tasten auf der Fernbedienung abgefressen hat und ich daher nicht weiß, wo ich drücken soll. Aber ich habe die Spannung ausgehalten. Jawohl. Und ich hatte keine Alpträume danach.
Erwachsen sein hat auch Vorteile.
Und ich habe jetzt einen Flachbildschirm. Die Technisierung im Hause Bine ist nicht aufzuhalten. Ich habe jetzt sogar einen Luxus-Frühstücksbereiter. Damit kann man gleichzeitig Brot toasten, Kaffee kochen und Spiegelei braten. Gut. Ich frühstücke nie. Aber wenn, könnte ich alles auf einmal machen. Das ist doch wundervoll. Oder?
Nicht sehr technisch, aber ein Grund, jede Menge gelben Schnee oder schlimmer zu produzieren, ist ein weiteres Geschenk. Ich habe auch noch einen Fallschirmsprung in der Schweiz. Ausm Hubschrauber. Im Januar bekomme ich den Termin. Ich werde früh genug Bescheid sagen, damit ihr lieben Leser in unserem sympathischen Nachbarland wißt, an welchem Tag ihr besser nicht ungeschützt auf die Straße geht.
Den Schnee, der dann von oben kommt, solltet ihr ausnahmsweise auch nicht essen.
3 Kommentare :
ich hoffe nur, dein fallschirmsprung wird nicht das ende deines blogs bedeuten ;)
guten rutsch (mit oder ohne gelben schnee) ins neue jahr und wünsche für alles, was frau so braucht.
hat jetzt nichts mit deinem Eintrag hier zutun. Will dir nur ein frohes neues Jahr wünschen. Bleib so wie du bist, denn das ist gut so, schreib fleissig weiter
dein heimlicher Fan
Martin
vielen dank. demnächst gibts auch n neuen artikel. derzeit bin ich durch die neue kleine zicke etwas gehemmt, die machts nämlich grad nicht mehr. sobald der pc wieder läuft (hier in der bank kann man leider keine artikel einstellen, warum auch immer, wenn ich pc-doktor wäre, hätte ich die kleine schon wieder zum laufen bekommen)
allen ein frohes neues und möglichst wenig gelben schnee.
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