Denkt euch nur, die Katz ist krank...
Jaja, so wars. Pünktlich zum Jahreswechsel nahm meine neue kleine Computerine eine beleidigte Auszeit. Ich kann das verstehen. Winterdepression, Jahreswechselmiesstimmung, ihr alter Herr und Meister gab sie mirnichtsdirnichts weg, dann mußte sie hier zunächst mit einem vergnatterten alten dicken Monitor arbeiten, der nur an den etwas rauhbeinigen Hein gewöhnt war und, mußte sich an die andere Arbeitsweise einer Frau gewöhnen und ich lasse sie auch noch über die Festtage ganz alleine.
Wäre sie eine Katze, hätte sie bestimmt aufs Sofa gepinkelt. Zum Glück ist sie keine Katze und eher autoaggressiv veranlagt, so daß ich hier nicht mit Sagrotan und Frischluftspray hantieren muß. Aus Trotz schnitzte sie also hier allein ein wenig an ihrer Festplatte und verstreute irgendeine Bitmap in alle Himmelsrichtungen.
Gestern abend haben wir dann operiert. Also, ihr Altvertrauter hat operiert und ich habe ihr dabei zärtlich das Kabel gehalten. Sie hat jetzt eine neue Festplatte, die zwar etwas schnarcht, aber - noch - komplikationslos läuft. Die Lüftung ist grad etwas laut. Aber sie ist ja auch noch rekonvaleszent. Und bestimmt doppelt beleidigt, weil wir sie in dieser Wir-bauen-uns-ein-Atomkraftwerk-Aktion mit Hein kopulieren lassen mußten. Beide standen nackig aufeinander und er pumpte seinen Festplattenstrom in sie rein, weil sie als Mädchen zu wenig Stecker besitzt.
Was habe ich daraus gelernt? Man muß sich intensiv um seine Geräte kümmern, sonst haun sie ab. Wobei mir ein sehr schöner Song von Fanny van Dannen einfällt, den ich euch ans Herz legen möchte:
Verzweifelte Dinge - Funny van Dannen
Johnny war ein Butterkeks,
er glaubte an die Liebe,
doch er wurde aufgegessen –
das tat weh!
Heidi war ein Wohnmobil,
sie wollte in die Berge,
aber ihre Eigentümer
fuhren an die See.
Toni war ein Küchenmesser,
wollte niemand wehtun,
doch er musste schneiden
bis er daran zerbrach.
Helga war ein Telefon,
sie fand Gespräche eklig,
könnt ihr ahnen, wie sie litt,
wenn jemand lange sprach?
Billy war ein Tesafilm,
er wollte nicht mehr kleben,
niemand riß den Zettel ab,
der so an ihm hing.
Renate war ein Kaugummi,
sie hatte Angst vor Zähnen,
sie wurde hart wie Stein,
klar, dass da was kaputt ging.
Die Dinge sind verzweifelt,
das Leben ist nicht fein,
ein Keks kann nicht weinen
und ein Wohnmobil nicht schrei'n.
Die Sachen sagen leise:
»Seid bitte fair,
sonst hau'n wir alle ab,
und euer Leben wird – sehr schwer.«
Tausend Dinge brauchen Liebe.
Tausend Dinge wollen glücklich sein.
Tausend Dinge sagen: »Bitte!
Könnt ihr vielleicht einmal
aufmerksam sein?«
Vielleicht als guten Vorsatz für 2007? In diesem Sinne, allen ein frohes neues Jahr.
So, und jetzt schäme ich mich noch ein wenig für diese Unmengen Staub unter meinem Schreibtisch, durch die Doc Schimi durchrobben mußte. Achtet immer auf saubere Unterwäsche für den Fall eines Unfalls und ein gut gesaugtes Zimmer.
2 Kommentare :
Also wenn du gerade im Staubrausch bist...ich hätte da auch noch so die ein oder andere Ecke anzubieten
Du glaubst nicht wie sehr mich diese Zeilen berührt haben, darf ich dir dieses Kleinod klauen? ;-)
sind wir nicht alle irgendo vom selben betroffen wie die armen Geräte?
stell dir vor..ich hasse die arbeit ..und rate mal zu was sie mich immer wieder zwingen????
ach gott.. jetzt fühl ich mich so schmutzig..
ob ich wohl wen findeum mich abzustauben? ;-)
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