Dienstag, Mai 29, 2007

Pfingsten

Ich weiß noch, daß ich mich irgendwann einmal dazu habe hinreissen lassen, nachzuschauen, was Pfingsten eigentlich für ein Feiertag ist. Glaub ich zumindest. Aber ich habs vergessen. Es ist auf alle Fälle was kirchliches. Und hatte es nicht irgendwas mit Jesus ihm seiner Kreuzigung zu tun? Hm. Angenagelt hatten sie ihn doch Ostern. Was soll da jetzt noch kommen? Habs echt vergessen. Schnell mal googlen.

Na sieh an. Jetzt war mein Fragmentalwissen schon ziemlich davon überzeugt nun etwas über irgendeinen heiligen Geist schreiben zu können, der zum Himmel aufgeflogen ist. Aber da hab ich mich gründlich geirrt. Pfingsten ist ganz was anderes. Da ist er nämlich wieder runtergekommen, der heilige Geist.

Hier ein kleiner Auszug aus dem Wikipedia:

"Seine theologischen Eckpfeiler sind die Entsendung des Heiligen Geistes an die Apostel, wie sie in der Apostelgeschichte (Kapitel 2) des Neuen Testaments beschrieben ist (… Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. …), und die offizielle Gründung der Kirche. Das Pfingstfest entstand aus dem jüdischen Schawuot (Wochenfest). Als christliches Fest wird Pfingsten erstmals im Jahr 130 erwähnt."

Ich hab das jetzt richtig verstanden? Aufgrund der Tatsache, daß die Apostel mit einem Mal anfingen wirres Zeug von sich zu geben, wurde die Kirche gegründet? Das finde ich ja irgendwie recht entzückend. Das ist ja fast schon ein Grund, mal wieder in die Kirche zu gehen.

Mit dem kirchlichen Bodenpersonal hatte ich es ja noch nie so. Unter Hinweis auf Kreuzzüge und Dogmen hatte ich mich nach meiner Konfirmation (ich war ein kapitalistisches Kind) höchstens noch zu Besichtigungs- und Konzertzwecken sowie zu Trauungen von Freunden in eine Kirche begeben. Was den heiligen Geist angeht, dachte ich früher immer, daß der bei uns wohnt. Meine Mutter sagte nämlich oft Dinge wie: Ach, das warst du nicht? Wer war es denn dann? Der heilige Geist?

Doch ich bin ein höflicher Mensch und Pauli ist am Pfingstfreitag aufgestiegen. Alsdann: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Kirche. Nachträglich. Ist ja schon Dienstag. Ich wünsche Dir Alles Gute und vor allem Gesundheit.

Außerdem muß ich langsam anfangen, mich wieder ein wenig anzukötern, zumindest meine Toleranz und meinen Gleichmut gegenüber den Themen der Kirche wachsen zu lassen, weil ich ansonsten meinen spontan gebuchten Urlaub im Oktober nicht nur körperlich nicht überleben werde, sondern wahrscheinlich auch die ganzen drei Wochen mit Oropax verbringen muß.

Nachdem ich nämlich in der Türkei bereits Spaß daran fand, typisch touristisches zu unternehmen, was ich sonst immer abgelehnt hätte, springe ich jetzt auf einen weiteren Trend auf. Erst Dörferfahrt mit Eselreiten durch das Taurusgebirge und im Oktober wandern auf dem Jakobsweg. 375 Kilometer ohne Esel, dafür auch mit Gebirge. Kerkeling sei dank? Möglich. Das Buch hat mich durchaus beeindruckt.

Seit meine Schwester und ich in der letzten Woche den Flug nach Madrid gebucht haben, leide ich schon unter Ganzkörperphantomschmerzen.

Aber vielleicht kommt das auch von der Hopserei auf der Aufstiegsfeier.

Daran glaube ich jetzt einfach. Ist doch ein guter Anfang.

5 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Ich hab das Buch von Hape noch nicht gelesen - das werde ich allerdings mit Sicherheit irgendwann noch nachholen...

*räusper* Also auf dem Jakobsweg willste wandern... 375 Kilometer?! Willst du nicht doch lieber nen Esel mitnehmen?!

Ich mein ja nur... ich habe nämlich weder mit überzähligen Kilometern, noch mit der Kirche was am Hut. *lol*

Anonym hat gesagt…

Das ist doch schnurz woran man glaubt. Hauptsache wir kommen mal wieder an die Luft, nehmen n büschen ab und bekommen dann auch noch ne klasse Pilgerurkunde;-) also ich freu mich wie ein Schneekönig;-) wie sagen die Leutchen auf dem Jakobsweg? buen camino

Reto hat gesagt…

Gratuliere zum Entschluss, kann ich nur empfehlen, trotz dem momentanen Hype (der sich nicht positiv auf die Infrastruktur sprich verfügbare Betten auswirken wird).

Habe den Weg vor fünf Jahren ebenfalls von der französischen Grenze her nach Santiago de Compostela gemacht, in fünf Wochen. Da wird man zum Lauftier, nach einer Woche will man am Morgen wieder raus.

Tipp: auch wenn es schwerfällt, am Morgen zeitig los, damit am Etappenort noch Betten frei sind. Und nicht mehr als zehn, elf Kilogramm an den Rücken!

Kühles Blondes hat gesagt…

@sisou, zur not gibts auch busse. nur die letzten 100 kilometer müssen zwingend gewandert sein. aber wennschon, dennschon.

@schwesterchen, genau, hurra, don camillo und so.

@reto, es hat ja auch ein wenig mit hoffnung zu tun, der weg. ich hoffe jetzt einfach mal auf freie betten und werde nicht arm genug sein um mir nicht gegebenenfalls stumpf ein hotelzimmer zu nehmen ;)

oder uns. also meike und mir mein ich ;).

Reto hat gesagt…

Ok, Hotelzimmer ist oft (nicht immer!) eine Option, aber das richtige Feeling kriegst Du nur in den Herbergen. Es gibt eine Menge lustiger Leute kennenzulernen ...