Samstag, Mai 05, 2007

Karneval im Garten




Ich verkleide mich ja nicht besonders gern. Als Hamburgerin steht man zwar dem lustigen Trinken und Hopsen auf der Straße nicht unbedingt abgeneigt gegenüber, aber bislang konnte ich schon mir durchaus verkneifen, das ganze morgens um zehn mit einer Clownsnase im Gesicht zu praktizieren.

Nun flatterte mir unlängst von dem lieben Reto eine Einladung zum Blog-Karneval „urbane Gärten“ ins Haus. „Oh“ dachte ich. Was wird das denn? Trifft sich da eine bunte Bloggermische zum trinken und hopsen im Kleingartenverein? Super. Da mach ich mit wenn ich Zeit hab und meine Mütze als Verkleidung reicht. Also auch. Ich gedachte natürlich nicht, nur die Mütze zu tragen, wobei mich das „urban“ doch ein wenig verunsicherte. Wenn das mal kein Schweinkram ist. Erst verkleiden müssen und dann auch noch rumurbanen was das Zeug hält.

Also, in dem Fall würde ich mir die Leute dann doch lieber vorher angucken. Neehee, diese Phantasie fangen wir mal schnell wieder ein. „Urban“ muß etwas anderes bedeuten.

Als ich dann schon auf Knien durch mein Unterbettstaub robbte, weil da hinten in der Ecke doch irgendwo die alte Rastaperücke modert, die sich unter der Mütze bestimmt hervorragend machen würde, summte ich beiläufig ein Lied von Funny van Dannen. „Hmmmmhmmmm Wenn im Urbanhafen die Schwääääne schlafen, sind viele da draussen noch wach...sie machen Liebe oder Blödsinn, oooder sie spielen noch Schach..“

Moment mal. Wo? Urbanhäfen, Urbangärten, jetzt ist die Zeit gekommen für Wikipedia. Bine will ja nicht dumm sterben.

Also: „Urban“ ist zunächst ein häufig gebrauchter Papstname. Das kann nicht gemeint sein. Es ist zwar durchaus möglich, dass der Vatikan Kleingartenparzellen in der Schweiz besitzt, aber ich glaube nicht, dass ich da trinken und hopsen darf. Geschweige denn, Mützen mit Totenköpfen und Rastaperücken tragen.

„Kostenlose dänische Tageszeitung“ bietet sich als nächstes an. Smoerebrödrömpöm? Auch eher unwahrscheinlich.

Ich glaube, die Definition „städtisch“ gefällt mir am besten. Städtische Gärten in Hamburg. Ich bin eingeladen, etwas über städtische Gärten zu schreiben Na also. Zack verschwindet das Staubding wieder unterm Bett.

Wenn man in Hamburg wohnt, fällt es ausgesprochen schwer, sich nur auf einen Garten zu beschränken. Deshalb antworte ich global, wie es sich für das Tor zur Welt ziemt. Denn ob ihr es glaubt oder nicht: Ganz Hamburg ist ein Garten. Ein Hafen mit Garten und mehr Brücken als in Venedig. Das ist mal urban was?

· 13 % der Stadt sind Parks, Freizeitanlagen und Wälder

· Weitere 8 % der Stadtfläche werden von Seen, Flüssen und anderen Wasserflächen eingenommen, die den Erholungswert ausmachen

· 44 km² (6%) sind Nationalparks

· Weitere 170 km² sind Naturschutzgebiete

· Die Strassen der Stadt sind mit insgesamt 215.000 Bäumen gesäumt

· Das "Alte Land" ist Europas größtes Obstanbaugebiet, ist mit der Fähre oder dem Auto nur eine halbe Stunde süd-westlich von Hamburg entfernt

Doch seht selbst:

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Und wer es sich in meinem Garten, der schönsten Stadt der Welt, bequem machen oder ein wenig hopsen möchte, ist jederzeit herzlich willkommen.

5 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Schöner Artikel zum Thema! Und so viele schöne Zahlen :-)
Mit den Panoramaaufnahmen kann die DenqFabriq leider nicht mithalten ;-)

Anonym hat gesagt…

Wow... so viele Fakten... ich bin geplättet. Hamburg scheint interessant zu sein. ;-))

*g* Aber die Hauptstadt der Brücken ist Berlin... das will ich ja hier mal festhalten. Obwohl... ich hab da gerade mal gegoogelt und bin mir nicht mehr ganz sicher.

Sucheingabe: Hamburg hat mehr Brücken als Venedig. Ergebnis: 69 Seiten.

Sucheingabe: Berlin hat mehr Brücken als Venedig: Ergebnis 73 Seiten.

Ich sag einfach mal, beide Städte haben sehr viel Wasser... und sehr viele Brücken. :-))

Kühles Blondes hat gesagt…

ich mochte schon immer graf zahl. deshalb gleich ein paar mehr infos

freiburg hat 2726 brücken
hamburg hat 2479 brücken
berlin hat 2100 brücken
new york hat 2027 brücken
amsterdam hat 1539 brücken

undsoweiterundsofort ;)

Anonym hat gesagt…

Ich hasse Zahlen. War schon immer so... wird auch immer so bleiben. *g*

So... und wie viele Brücken hat Venedig?! :-)

Anonym hat gesagt…

ich finde es interessant, dass "smørrebrød" zwar dänisch, der koch aus der muppet show aber schwede ist.